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 Heisse Themen auf dem Weg…  

 Gibt es einen Schöpfer?

Die Überzeugung, dass es einen Schöpfer gibt:

Was Menschsein bedeutet, wird erst verständlich, wenn Klarheit über Beginn und Ziel des menschlichen Wesens besteht. Wer bin ich? Um die Beantwortung dieser Fragen geht es auf den ersten Seiten der Bibel. Der Bericht über den Anfang der Erde ist kein naturwissenschaftlicher Bericht, sondern Antwort auf existentielle Fragen.

Nicht durch Zufall ist diese Erde mit aller Lebensvielfalt geworden, sondern durch bewusste Planung, durch Aktion des Schöpfers. Dieser Grundansatz widerspricht nicht wissenschaftlichem Denken. Schöpfungsglaube und Naturwissenschaft sind vereinbar. Gerade bei diesem elementaren Punkt braucht der Verstand nicht ausgeschaltet zu werden. Timothy Keller spricht in seinem Buch eindrücklich über Argumente/Indizien, dass in der Schöpfung die „Fingerabdrücke“ eines Schöpfers da sein müssen. 


Standpunkt nach den Aussagen der Bibel (Gott schuf…):

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde – so beginnt die Bibel in Genesis 1,1. Ja, und in Genesis 1,27 lesen wir: 

 «Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.»

 

Nach der Bibel hat Gott das Universum zu einem «bestimmten Zeitpunkt», aus dem Nichts  erschaffen: «… ruft dem, was nicht ist, dass es sei» (Römer 4,17):

  •     Also aus dem «Nichts», d. h. ohne bestehende Materie erschaffen (siehe z. B. Röm 4,17);
  •    Nach seinem Bilde und zu seinem Gegenüber erschaffen (siehe z. B. Gen 1,27);
  •    Zur Gemeinschaft und Nähe mit ihm erschaffen (siehe Gen 3,8).

 

Stellungnahme zum Thema «Evolution»:

Damit ist der Ansatzpunkt der Evolutions-Theorie für einen Jesusnachfolger keine Option, weil dieser Ansatz den Schöpfer ausschliesst:

  • Die Evolutionstheorie lehrt, dass lebende Dinge im Verlauf der Zeit allmählich geordnet und komplexer werden. Den Evolutionisten zufolge ist die Entstehung des Lebens (der Lebewesen) ein kontinuierlicher Vorgang, der noch andauert.
  • Dies aber widerspricht (auch) dem ersten thermodynamischen Grundsatz, der besagt, dass heute nichts Neues geschaffen werden kann oder geschaffen wird. Der Evolutionist behauptet weiter, dass das Leben aus lebloser Substanz entstanden und sich kompliziertere Lebensformen aus weniger komplizierten Lebensformen entwickelt hätten.
  • Diese Behauptung steht jedoch eindeutig im Widerspruch zum zweiten thermodynamischen Grundsatz (und natürlich auch der Bibel Röm 4,17; Hebr 11,3), demzufolge alle Dinge die Neigung haben, ungeordneter zu werden, zu zerfallen und letztlich zu sterben.


Nach den Aussagen der Bibel bekommt die Schöpfung von Gott nach dem Abschluss von seinem «Schöpferakt» das Prädikat «… und siehe, es war sehr gut». 

Nun, weshalb stimmt dies nicht mehr überein mit unserer Beobachtung, mit unserer Erfahrung und dem Blick in die Natur und der Lebensrealität, wie wir sie erleben?

Ja, weshalb ist die von Gott erschaffene Schöpfung nun in so einem Durcheinander?

Der Mensch, vom Schöpfer auf Gemeinschaft hin angelegt (1.Mose 1,27), erlebte tiefe und unmittelbare Gemeinschaft mit Gott. Diesen "sinngebenden" und "erfüllenden" Aspekt des Menschseins haben wir verloren. Weshalb?

  • Ursache für diesen Wandel ist der Mensch selbst. In Rebellion und Überheblichkeit riss er sich von Gott los. In der Gottlosigkeit ist er dem Bösen, dem Sterben, dem Chaos ausgeliefert (wichtige Schriftstellen dazu: 1. Mose 3,1.4.5; 3,17.18).
  • Die Erde wird nicht mehr gesegnet, die Fülle hervorzubringen, sondern der Mensch muss ihr unter viel Not abringen, was er zum Leben braucht. Texte aus dem NT verdeutlichen, dass sich die Erde schon heute nach dieser Befreiung sehnt (Römer 8,21+22).


Bericht, den wir der Bibel entnehmen:

Am Anfang begegnet uns Gott als Schöpfer. Er schuf Himmel und Erde. Die Schöpfung ist logisch aufgebaut (vgl. Werner Gitt: Das biblische Zeugnis der Schöpfung, S. 97).

  • Zunächst ist vom Licht die Rede 1. Mose 1,3 (nicht von der Sonne), d.h. einer uns heute nicht bekannten Lichtquelle.
  • Dem folgt die Atmosphäre (mit Hydrosphäre = die Wasserhülle der Erde; vgl. auch Werner Gitt: Das biblische Zeugnis der Schöpfung, S. 105). Dann das Festland und die Pflanzenwelt (1.Mose 1,9-13)
  • Dann das Universum (Lichtträger: Sonne, Mond, Sterne 1.Mose 1,14-19)
  • Danach die Tierwelt im Wasser und in der Luft (1.Mose 1,20-23)
  • Als nächster Schritt folgten die Tiere auf dem Land und schliesslich der Mensch (1.Mose 1,24-31).


Kreationisten glauben:

  • Dass Gott das Universum zu einem "bestimmten Zeitpunkt", aus dem Nichts erschaffen hat, Römer 4,17. Hans-Joachim Eckstein schreibt, Kyrios Jesus, S. 60:

„Unbestritten ist es der Gott Israels, der als Schöpfer der Welt und Vater Jesu Christi bekannt wird, der in derselben Vollmacht alles erschaffen und seinen von Menschen gekreuzigten Sohn von den Toten auferweckt hat. Durchgehend wird Gottes Erschaffen der Welt und des Menschen als durch sein vollmächtiges Wort vollzogener souveräner Akt beschrieben – und in diesem dezidierten Sinne als creation ex nihilo, als ´Schöpfung aus dem Nichts´“.

  • Dass Gott zu dieser Zeit auch alle natürlichen Vorgänge erschaffen hat;
  • Dass das Prinzip von Verfall und Verwesung irgendwann nach der ursprünglichen Schöpfung eintrat (Sündenfall);
  • Dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Schöpfung eine globale Flut stattfand (Sintflut 1.Mose 6-9);
  • Dass uns Gott allein sagen kann, was bei der Entstehung der Welt geschehen ist. Er hat dies in seinem offenbarten Wort, der Bibel, getan.


Bedeutung für meine Identität, meine Beziehung zu Gott:

Wir müssen die Gedanken zu Ende denken: Ist dieses Universum, wie verschiedentlich behauptet wird, durch Zufall + Zeit entstanden, dann ergeben sich daraus Konsequenzen für den Wert des Menschen. Bei einem rein materialistischen Denkansatz lässt sich z.B. die "Menschenwürde" nur schwer rechtfertigen. Konsequenter Atheismus führt letztlich zu perfekter Unmenschlichkeit. Ist jedoch unsere Existenz nicht auf Zufall, sondern auf die Aktion des Schöpfers zurückzuführen, dann hat dies entscheidende Folgen:

 

  • Ich bin wertvoll, weil von Gott gewollt;
  • Ich bin geliebt;
  • Ich bin verantwortlich;
  • Ich lebe nicht ohne Ziel;
  • Ich begreife das Wesen des Menschseins mit den Freuden und Spannungen.


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Alexander Garth; Warum ich kein Atheist bin
  • A. E. Wilder Smith; Die Naturwissenschaften kennen keine Evolution
  • Hans-Joachim Eckstein; Kyrios Jesus
  • John N. Moore; Die Bibel sagt: Schöpfung
  • Reinhard Junker & Siegfried Scherer; Entstehung und Geschichte der Lebewesen
  • Timothy Keller; Warum Gott?  Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit
  • Werner Gitt; Das biblische Zeugnis der Schöpfung
  • Werner Gitt; Schuf Gott durch Evolution?
  • Willem J. J. Glashouwer; So entstand die Welt

 

 Abtreibung ...

Einleitende Hinweise:

Wenn es um das Thema «Abtreibung» oder allgemein «Schutz um das Leben im Mutterleib» geht, ist die Frage, das Thema entscheidend, wer denn Geber des Lebens ist.

  • Der säkulare Mensch der Gegenwart, der mit Gott und der Kirche nichts mehr am Hut hat, will selbst bestimmen, wann eine Schwangerschaft abgebrochen wird, das heisst, er bestimmt, ob das Kind leben darf. 
  • Menschen, für die Gott der Geber und Schöpfer des menschlichen Lebens ist (Christen), ist klar, dass menschliches Leben schon im kleinsten Kern (also bereits nach der Zeugung in Form eines Embryos) Leben und Persönlichkeit ist, weil Gott der Geber des Lebens ist.


Es geht um die Frage, wann beginnt das menschliche Leben:

Die Bibel spricht das Thema Abtreibung nie ausdrücklich an. Es gibt jedoch zahlreiche Lehren in der Bibel, die überdeutlich machen, was Gottes Sicht beim Thema Abtreibung ist. Jeremia 1,5 sagt uns, dass Gott uns kennt, bevor er uns im Mutterleib formt. Psalm 139,13-16 spricht von Gottes aktiver Rolle in unserer Schöpfung und Ausbildung im Mutterschoß.


Text, Psalm 139, 13-16:

13 Du bist es ja auch, der meinen Körper und meine Seele erschaffen hat, kunstvoll hast du mich gebildet im Leib meiner Mutter.

14 Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar!

15 Dir war ich nicht verborgen, als ich Gestalt annahm, als ich im Dunkeln erschaffen wurde, kunstvoll gebildet im tiefen Schoß der Erde.

16 Deine Augen sahen mich schon, als mein Leben im Leib meiner Mutter entstand. Alle Tage, die noch kommen sollten, waren in deinem Buch bereits aufgeschrieben, bevor noch einer von ihnen eintraf.

17 Wie kostbar sind für mich deine Gedanken, o Gott, es sind unbegreiflich viele!

Für den Christen geht es bei der Abtreibung nicht um das Recht der Frau, zu wählen. Es geht um das Leben oder den Tod eines Menschen, der nach Gottes Ebenbild geschaffen ist (1. Mose 1,26-27; 9,6).


Die Auflehnung des Menschen gegenüber dem Schöpfer als dem Geber des Lebens:

Sicher gibt es schwierige Situationen, z. B. wenn eine Frau vergewaltigt worden ist oder wenn der medizinische Befund vor der Geburt ergibt, dass ein Kind nicht gesund auf die Welt kommen wird. Hier geht es um «Gewissensfragen», die die jeweilige Frau oder ein Ehepaar persönlich entscheiden muss. Allgemein können wir aber festhalten: 


Auf den Punkt gebracht: Abtreibung ist Mord. Es geht um die Tötung eines Menschen, der nach dem Bilde Gottes geschaffen ist.

Das erste Argument, das immer wieder gegen die christliche Haltung zur Abtreibung vorgebracht wird, lautet: „Was ist mit Fällen von Vergewaltigung oder Inzest? So schrecklich es auch wäre, durch Vergewaltigung oder Inzest schwanger zu werden, steht die Frage im Raum, ob der Mord an einem Baby die richtige Lösung ist? Zwei Unrecht ergibt noch kein Recht. Das Kind, das das Ergebnis einer Vergewaltigung ist, könnte zur Adoption an ein liebevolles Ehepaar gegeben werden, das nicht in der Lage ist, Kinder zu bekommen. Auch hier ist das Kind völlig unschuldig und sollte nicht für die bösen Taten seines Erzeugers (Vaters) bestraft werden. Dieses Argument wird sehr häufig in Argumentationen genannt, aber nur weniger als 0.5% der Abtreibungen passieren aus diesem Grund.


Die meisten Abtreibungen basieren auf folgender Lebenssituation:

  • Falscher Zeitpunkt: die Schwangerschaft passt nicht in den «menschlichen» Zeitplan. 
  • Mein Bauch gehört mir: Ich entscheide über meinen Körper und eine Schwangerschaft ist für mich jetzt unpassend. 
  • Ich bestimme, ob dieses Leben leben darf: Klar, die Entscheidung, ob neues Leben entstehen darf hätte früher stattfinden müssen, also bei der Verhütung oder in Form von Enthaltsamkeit.
  • Überheblichkeit des Menschen über Gott, über die Natur.

Das Thema, worum es hier geht, passt sehr gut in unsere Zeit einer nachchristlichen Gesellschaft. Der Mensch der Gegenwart hat Mühe, sich etwas sagen zu lassen und somit auch mit Autoritätspersonen, Vorgesetzten usw. Ausserdem hat er, wenn er nicht an Gott glaubt, meist auch keine Gewissensbisse, entstehendes Leben zu beenden.

 

Nun, das Thema Schwangerschaftsabbruch polarisiert. Gegner wie Befürworter gehen auf die Strasse und vertreten ihre Standpunkte. 

Ulrich Parzany schreibt dazu, S. 112:

 «Nach der offiziellen Statistik werden in Deutschland jährlich etwa 100´000 Kinder vor der Geburt getötet. Für 2017 meldet das Statistische Bundesamt: ´In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um 2,0 % auf 76´900 gegenüber den ersten drei Quartalen 2016 gestiegen´. 

Ich erlebe, wie auch Kirchenmitglieder genervt reagieren, wenn jemand das Thema anspricht, und sich über fanatische Abtreibungsgegner empören. Ich muss gestehen, dass ich viele Jahre dieses Problem zwar gesehen, aber mich nicht besonders dagegen engagiert habe. 

Ich war jedoch immer dankbar, dass es aktive Lebensrechtgruppen gab, die das Thema ins öffentliche Bewusstsein brachten. Vor drei Jahren habe ich zusammen mit meiner Frau zum ersten Mal am ´Marsch für das Leben´ in Berlin teilgenommen. Der Schweigemarsch der rund siebentausend Teilnehmer führte vom Bundeskanzleramt bis zum Platz vor dem Berliner Dom. Wir standen auf Berlins Prachtstrasse ´Unter den Linden´, weil Gegendemonstranten die Strasse blockierten und mit der Polizei Katze und Maus spielten. 

Ich habe selten solchen Hass erlebt, wie er uns aus den Sprechchören und Gesichtern der meist jungen Gegendemonstranten entgegenschlug: ´Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben´.»


Hinweis:

Die Ausführungen zu diesem Thema sind persönliche Überzeugungen von mir (H. Goldenberger), die ich aus dem Studium der Bibel erkenne und mich auch bemühe, nach den Werten der Bibel zu leben. 

Mein Ziel mit diesen Ausführungen ist nicht, Menschen mit anderen Standpunkten oder Lebenskonzepten zu verurteilen, sondern das Thema aus der Sicht der Bibel zu entfalten und somit eine Orientierung zu geben, wie wir nach dem Willen Gottes unser Leben gestalten können, damit sein Segen auf unserem Leben ist und dies auch bleibt.


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Ulrich Parzany; Mann muss Gott mehr gehorchen als den Menschen – ein Appell zum mutigen Bekenntnis
  • Texte aus der Bibel

 

 Was ist Ehe ...

Beginn der Ehe:

In unserer Kultur, in der viele Familien nicht mehr der Grossfamilie nach der alttestamentlichen Praxis entsprechen, ist der in der Bibel verankerte ursprüngliche Beginn der Ehe für unser heutiges Umfeld manchmal etwas fremd.

Der Beginn der Ehe, so wie wir dies in Genesis 2,24 (von Jesus im NT in Mt 19,5 aufgegriffen) dargestellt wird, beginnt in der Familie, wird dann zu einem öffentlichen Aspekt, einem persönlichen Bereich und der Ehevollzug im Sinne von dem intimen Bereich, dem Höhepunkt, das «Ein-Fleisch-Werde», also der Geschlechsverkehr.

Ja, du denkst, dass dies ein Gruss aus der Vergangenheit ist. Nun, aus unserer Sicht und der Gesellschaft mag dies so ankommen. Aber für Gott sind diese Aspekte immer noch gültig und diese haben mit Familienzusammenhang, mit Familienneugründung und mit einem für die Gesellschaft signalisierten öffentlichen Aspekt zu tun, um der Öffentlichkeit so auch mitzuteilen, dass hier zwei Menschen sind, die vor ihrem Umfeld und vor Gott bezeugen, dass sie füreinander Verantwortung übernehmen wollen.


Genesis 2, 24: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.


Das Verlassen von Vater und Mutter – also wenn der Mann oder die Frau, die das nahe Umfeld der Ursprungsfamilie verlässt, da handelt es sich nach Gen. 2,24 um den «öffentliche Bereich»:

  • Es geht um das «Sichtbar-Machen» für die Öffentlichkeit, dass eine Neue Ehe/Familie beginnt. 
  • In der damaligen Kultur von dem Alten Testament ging so z. B. ein junger Mann zu den Eltern seiner Freundin/zukünftigen Frau, um sie dort abzuholen und mit ihr einen eigenen Familien-Stand zu gründen. 
  • Dieser Akt des «Sichtbar-Machens» bedeutet auch, dass die Eltern nicht mehr die Verantwortung für ihre Tochter oder Sohn haben, sondern dass das nun entstehende Ehe-Paar die gegenseitige Verantwortung füreinander übernehmen.  Deshalb ist eine zu enge Beziehung von einem Ehe-Paar zu ihrer Ursprungsfamilie, um dort ständig Rat zu holen und alle wichtigen Bereiche für ihre Beziehung immer noch von den Eltern abzuholen, ungesund. 

 

Anhangen – Ankleben & füreinander Verantwortung übernehmen:

  • Anhangen (vom Hebräischen ins Deutsche übersetzt) könnten wir mit «Ankleben» übersetzen. 
  • Dies stellen wir bei verliebten Menschen ja so auch fest – sie kleben ständig zusammen. 
  • Die Bibel meint damit aber nicht nur Küssen, Drücken, Zeit zusammen verbringen, sondern dass die Beiden nun das Leben miteinander gestalten, einander ergänzen und füreinander sorgen. 
  • Es ist klar, dass eine Ehe-Beziehung wachsen muss und die Bibel vermittelt uns auch das Verständnis, dass eine Ehe nicht getrennt/geschieden werden soll, sondern eine lebenslange Verbindung bleiben soll. 


Ein-Fleisch-Werden, also der leiblich-geschlechtliche Aspekt der Ehe:

  • Gott hat ein Ja zur Sexualität – er hat sie ja auch erfunden;
  • Wir sehen aber, dass dieser dritte und «intime Bereich» als Höhepunkt der Eheschliessung beschrieben wird und somit in die verbindliche Gemeinschaft der Ehe gehört. 
  • Es ist auch wichtig und stark zu empfehlen, dass diese Reihenfolge (wie oben beschrieben), eingehalten wird, denn wenn der Sex am Anfang steht, dann holt man sich das kostbarste gleich vorweg, ohne die Bereitschaft zu haben, sich um den Partner zu kümmern, ihn auch in seiner Persönlichkeit, seiner Prägung und Interesse kennen zu lernen. 


Volkhard & Gerlinde Scheunemann fassen diesen dritten Aspekt und den Zusammenhang zu den beiden vorangehenden Aspekten, treffend zusammen (S. 29):

«Die Bibel nennt die leibliche Vereinigung als drittes Element der Ehe, als Folge von Verlassen und Anhangen. Diese Reihenfolge ist sehr bezeichnend. Wir sahen, dass im Anhangen das Herz der Ehe schlägt, im Einswerden von Mann und Frau in Gedanken, Worten und Werken. Anhangen heisst lieben. Liebe entfaltet sich nur auf dem Boden der Treue. Ohne sie welkt die Liebe dahin wie eine abgeschnittene Blume. 

Das Einsgewordensein in der Liebe drängt dann zur leiblichen Vereinigung als Ausdruck des Einsseins. Wohlgemerkt: Leibliche Vereinigung ist nicht Mittel, um eins zu werden, sondern Ausdruck des Einsgewordenseins.»


Die Ehe als Geschenk:

  • Die Ehe ist ein von Gott gegebenes Geschenk für einen Mann und eine Frau, um miteinander eine innige Gemeinschaft nach Leib, Seele und Geist haben zu können. 
  • Die Ehe ist ein Ort des Vertrauens und dem Schutz füreinander, deshalb ist wie weiter oben dargelegt nicht zu empfehlen, den intimsten Bereich der Sexualität ausserhalb der Ehe zu praktizieren. 
  • Natürlich gibt es auch andere Formen der Freundschaft und Gemeinschaft sowohl für verheiratet Paare wie für Singles, die von der Bibel unter dem Begriff «Gemeinschaft» beschrieben werden. Denn die Überzeugung von Gott, dass es nicht gut sei, dass der Mensch alleine sei (Genesis 2,18a), gilt für alle Menschen.  Da, wo Menschen zu lange alleine sind, werden sie seltsam, denn der Mensch ist zur Gemeinschaft geschaffen und braucht Ergänzung, Unterstützung, Ermutigung (vgl. dazu auch Prediger 4, 9-12). 


Klar, diese Aspekte haben ihre Gültigkeit auch auf jedes gemeinsame Miteinander, worauf der Segen Gottes liegt (ausser – das ist mein Standpunkt- , ausser auf der gleichgeschlechtlichen intimen Beziehung.) Darauf liegt kein Segen und ist auch nicht im Willen Gottes – vgl. dazu das Thema «Homosexualität». 

Ein Blick in unsere Gesellschaft vergegenwärtigt, dass die Ehe nicht mehr als Geschenk betrachtet wird. Vielmehr beobachten wir, dass der Schwerpunkt auf dem «Auspacken», also auf die Sexualität gelegt wird bis hin in die Gegenwart, wo sogar das Geschlecht hinterfragt wird, d. h. im «Kopf» entscheidet sich der Mensch, ob er Mann oder Frau sein will. Auch der Vollzug des Sexualaktes wird immer unnatürlicher – so von dem Apostel Paulus in Römer 1, 24-27 angekündigt. Es ist klar, dass diese «verirrte Sexualität» mit der Gottesferne des Menschen zu tun hat.


Absicht und Ziel der Ehe:

Natürlich könnten wir hier Viele Aspekte anführen. Aber wie oben kurz erwähnt, ist die Ehe eine Form der Gemeinschaft, die innigste und intimste Form der Gemeinschaft, neben der es wie auch schon dargelegt, viele Formen von Freundschaft, Gemeinschaft, Lebensgemeinschaften gibt, wo der Mensch nicht vereinsamt, sondern Unterstützung und Ergänzung bekommen kann. Zwei Aspekte/Ziele der Ehe sind aber von der Bibel deutlich erkennbar: 


Fruchtbarkeit:

Die eheliche «innige Gemeinschaft der Intimität» hat als Ziel auch die Fruchtbarkeit. Gott hat mehrfach zu den Menschen gesagt, dass sie fruchtbar sein sollen und sich so vermehren sollen (Genesis 1,12.28; 9,1.7). 


Ergänzung und erfüllte Sexualität:

Der Wortlaut von Genesis 2, 18 nach der Elberfelder Übersetzung gibt uns einen wichtigen Hinweis zur Ergänzung von Mann und Frau, dort steht: 

«Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht». 

Die Elberfelder-Bibel gibt zu «entspricht» eine hilfreiche Anmerkung, wörtlich «die ihm entspricht». Wir könnten also auch festhalten, dass Gott dem Menschen in der Ehe eine Person zur Seite stellt, die ihn ergänzt, die ihm ein Gegenüber ist/wird. 

Zur «erfüllten Sexualität» in der Ehe empfehle ich das Buch Hohelied zu lesen. Dort wird die innige Liebe von Mann und Frau bildhaft und leidenschaftlich beschrieben. Gott hat ein Ja zur Sexualität, denn er hat sie erfunden. 

 

Ehe & Familie als kleinste Zelle der Gemeinschaft:

Die Bibel beschreibt an einigen Stellen, dass es einen «Durcheinanderbringer», einen «Bösewicht» gibt, der Gottes Ziele und Willen für uns Menschen zerstören will – der Teufel. 

Rückblickend auf die letzten Jahrzehnte stellen wir fest, dass sich die gesetzlichen Grundlagen und Rechte für Ehe und Familie, für Adoption und Schutz der Kinder aufzulösen beginnen oder dass neue Formen von Ehe wie «Ehe für Alle» gesellschaftsfähig gemacht werden, um so die biblischen Werte systematisch zu zerstören. Dahinter steckt klar der «Durcheinanderbringer». Klar, auch hier kannst du wieder die Frage stellen: «In welcher Welt lebt ihr denn?». Und die Antwort ist erneut: «In der Welt der Bibel!»


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Erwin Lutzer; Wir werden NICHT SCHWEIGEN
  • Ed und Gay Wheat; Hautnah – Erfülltes Intimleben in der Ehe
  • Rob Bell; Sex.Gott. Worum es eigentlich geht
  • Timothy & Kathy Keller; EHE
  • T. Esau & B. Bruch; Ehe als Gabe und Aufgabe – Wie eine Ehe wird, wächst und gedeiht
  • Volkhard und Gerlinde Scheunemann; Ein Leben lang Glück und Geborgenheit
  • Volkhard und Gerlinde Scheunemann; Ehe es zu spät ist – Anregungen zur Gemeinsamkeit in Ehe und Familie


 Sex vor der Ehe...

Zu diesem Thema Stellung zu beziehen, ist gar nicht so einfach. Denn aus den dem, was die Bibel im Zusammenhang mit Sexualität sagt, versteht sie dies nur im Umfeld einer verbindlichen Beziehung in Form der Ehe. Konkubinat, also Zusammenleben ohne den verbindlichen Bund der Ehe kennt die Bibel auch nicht. 

Wir müssen das Thema im Zusammenhang mit der ursprünglichen Schöpfung von Gott, die sehr gut war, und den Hinweisen von Gott über den Beginn der Ehe (Genesis 2,24), sehen. Unsere heutige Betrachtungsweise ist stark vom Zeitgeist und dem Zerfall der Werte in unserer Gesellschaft geprägt, die meist die biblischen Wegleitungen, welche Gott mit guten Absichten für uns gab, nicht mehr beachtet werden.


Zuoberst steht der Wille und die Ordnung Gottes, eine verbindliche und lebenslange Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau:

Eventuell klingt es für dich etwas befremdend, wenn wir nun von «Biblischen Leitlinien für die Ehe» sprechen, d. h. darauf hinweisen. Aber das Thema «Sex vor der Ehe» können wir nicht ohne die «ursprünglich von Gott» gegebenen Leitlinien für die Beziehung von Mann und Frau betrachten. 

  • So hat Gott, unser Schöpfer, bereits vor der Loslösung des Menschen von Gott (Sündenfall) die Ehe als das von ihm gewollte Verhältnis zwischen Mann und Frau festgelegt (1. Mose 2,18.24).
  • Aus der Ehe geht nach dem Willen Gottes die Familie hervor (1. Mose 1,28). Von Ehe und Familie als Schöpfungsordnung gilt: «Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.»


Nun hat sich, seit die ersten Menschen auf der Erde lebten, viel verändert. Gesellschaftliche Veränderungen und die Formen des Zusammenlebens haben sich wesentlich verändert und was wir seit einigen Jahrzehnten auch extrem feststellen können, ist, dass die von Gott gegebenen Werte als Orientierung für die Menschen, sich radikal zu verändern begonnen haben. Die Auswirkungen stellen wir nun fest: 

  • Heute gibt es unzählige Vorstellungen davon, was Familie ist;
  • Wir sind sogar nun soweit, dass der einzelne Mensch sich in seinem Kopf (Gefühl) entscheidet – ob er Mann oder Frau sein will und wir sind bald soweit, dass Gesetze so verankert werden, dass dies auch juristisch akzeptiert werden muss.
  • Demzufolge leben in unserer «Nachchristlichen Gesellschaft» die meisten Menschen ohne den «Massstab», den Gott für die Ehe und ein «Langzeitprojekt» in der Form einer Verpflichtung füreinander gegeben hat. 

 

Timothy und Kathy Keller erwähnen in ihrem Buch (Ehe, S. 210) ein neues Phänomen – die Abschlepp-Kultur:

«Man trifft sich und hat gleich Sex miteinander, und danach kann man sich dann überlegen, ob man miteinander gehen möchte oder nicht, obligatorisch ist das nicht.»


Wir stellen also fest, dass die «guten Ordnungen Gottes» total umgedreht werden. Was bei den biblischen Ordnungen für die Beziehung zwischen Mann und Frau als «intimer Bereich» am Schluss und dem Höhepunkt des Zusammenfindens gegeben wird, wird an den Anfang einer Beziehung genommen. 

Nach 1. Mose 2,24 gibt Gott eine hilfreiche Reihenfolge wie ein Mann und eine Frau aus ihrem familiären Umfeld der Ursprungsfamilie in eine verbindliche Ehegemeinschaft finden. Volkhard und Gerlinde Scheunemann beschreiben dies in ihrem Buch (Seite 15) treffend:

 

«Die Ehe braucht einen rechtlichen Status, denn sie ist nicht nur für zwei Menschen da. Die Ehe braucht vor allen Dingen die göttliche Sanktion, den göttlichen Schutz, denn sie ist eine Stiftung Gottes und geht als solche über das Vermögen der Menschen.

Also: Verlassen – der öffentlich-rechtliche Aspekt der Ehe

Anhangen – der persönliche Aspekt der Ehe

Ein-Fleisch-werden – der leiblich-geschlechtliche Aspekt der Ehe (also der Intim-Bereich).»


Dann halten wir fest, dass jeglicher Geschlechtsverkehr ausserhalb dieser verbindlichen Ehegemeinschaft aus der Sicht der Bibel als «Porneia/Hurerei» betrachtet wird:

  • Klar kann hier die Frage kommen, in welcher Welt ich mit so einem Standpunkt denn leben würden, wenn ich solch einen Standpunkt einnehme.
  • Die Antwort ist: In der Welt und den Ordnungen der Bibel. Diese Ordnungen verändern sich nicht, sie passen sich nicht dem Zeitgeist an, sondern behalten ihre ewige Gültigkeit.


Mir ist mit dem Blick in die gegenwärtige Zeit auch klar, dass du, wenn du dies nun gelesen hast, denken könntest, dass diese «alten» Ordnungen «Kaffee von Gestern» seien. 

Dem ist aber nicht so. Denn die von Gott gegebenen Ordnungen sind auch als Schutz für den Einzelnen gegeben. Schutz vor sexuellen Übergriffen. Schutz vor zu schnellen sexuellen Beziehungen und besonders, was Timothy und Kathy Keller (Seite 230 in ihrem Buch Ehe) festhalten, nimmt man etwas vorweg, was am Schluss kommen sollte:

«Was Paulus hier anprangert (in 1. Korinther 6,16-20), ist die Ungeheuerlichkeit der Idee einer bloss körperlichen Vereinigung ohne all die anderen Aspekte des Einsseins, die jeder Sexualakt verkörpern sollte.»


Bei der Ehe geht es ja auch um «Verantwortung und Verpflichtung» zueinander und füreinander:

Unsere Gesellschaft «tickt» nicht mehr so. Wir wollen schnell zu dem kommen, wonach wir «Lust» haben und da gehört Sex mit dazu. 

Eine wirklich gute Ehebeziehung zwischen einem Mann und einer Frau ist aber ein «Langzeitprojekt» - so auch von unserem Schöpfer gedacht (siehe Jesu Aussage dazu in Matthäus 19, 4-6). 

4 Jesus entgegnete: »Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer am Anfang die Menschen als Mann und Frau erschuf 5 und dass er gesagt hat: ›Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein‹? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern sie sind ein Leib. Darum: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.«


Zu dem Thema Sexuelle Beziehungen aus der Sicht von einem Menschen, der nach Gottes Ordnungen leben möchte, schreibt Timothy Keller in Hoffnung in Zeiten der Angst, S. 220:

 

«In 1. Kor 6,18 nennt Paulus eine sehr deutliche Regel für unser sexuelles Verhalten: ´Lasst euch unter keinen Umständen zur sexuellen Unmoral verleiten!´ Sexuelle Unmoral ist in modernen Bibelübersetzungen die übliche Übersetzung des griechischen porneia, aber sie ist zu allgemein und gibt nicht die exakte, scharf umrissene Bedeutung wieder, die das Wort für Paulus und die Leser des Neuen Testamentes hatte. Porneia bedeutet jegliche sexuelle Intimität ausserhalb einer verbindlichen ehelichen Beziehung – also nicht nur Ehebruch, sondern auch vorehelichen Sex.»


Und hier noch ein Standpunkt aus einem Ehevorbereitungs-Kurs EBK, Blatt 28, Seite 2:

«In der Bibel ist wesentlich mehr vom Ehebruch als von vorehelichem Geschlechtsverkehr dir Rede. Während vor der Ehe die Versuchung überwiegt, miteinander zu schlafen, überwiegt in der Ehe die Versuchung, besonders in schwierigen Zeiten, mit einem anderen Partner zu schlafen. Wer vor der ehe gelernt hat, der Versuchung zu widerstehen, kann es auch in der Ehe leichter. 

Hie wird wieder deutlich: Das schwierige Warten auf den Vollzug des Geschlechtsverkehrs vor der Ehe ist eine von Gott liebevoll verordnete Schule, in der vieles gelernt wird und vieles zur Reife gelangt.»

Ok, das mag für dich «Dicke Post» sein – oder eben ein Gruss aus einer anderen Welt. Ja, es ist die Welt der Bibel wie oben schon erwähnt. Ich will hier aber auch hinzufügen, dass sündiges Fehlverhalten, wenn wir dieses erkennen und Gott/Jesus Christus um Vergabung bitten, er uns dies vergeben wird. Wichtig ist, dass wir das falsche Verhalten danach nicht mehr tun (vgl. Johannes 8, 11). 


Ehe ist eine Beziehung nach Leib, Seele und Geist:

  • Bei dem Geschlechtsverkehr ausserhalb der ehelichen Beziehung geht es ja meist um Begierde, Anziehung des Partners aber nicht um ganzheitliche Verantwortung für einen Menschen nach Leib, Seele und Geist zu übernehmen.
  • Es geht um Befriedigung, evtl. Kompensation, wenn man den Sex in der eigenen Ehe oder eben vor der Ehe nicht erlebt.
  • Zudem wollen wir auch darauf hinweisen, dass eine Beziehung, die lediglich (oder vorwiegend) nur auf der Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse aufbaut, eine schlechte Basis gibt für ein gemeinsames Leben mit den Herausforderungen, die in Jeder Beziehung vorhanden sind. 
  • Grundsätzlich haben wir nie eine lebenslange Garantie, dass eine Ehe gelingt. Aber wenn die gegenseitige Fürsorge und Verantwortung für den Partner nach den Aspekten Leib-Seele-Geist und der Glauben an Jesus Christus vorhanden und gesucht wird, hat Ehe eine gute Basis.

 

Hinweis:

Die Ausführungen zu diesem Thema sind persönliche Überzeugungen von mir (H. Goldenberger), die ich aus dem Studium der Bibel erkenne und mich auch bemühe, nach den Werten der Bibel zu leben. 

Mein Ziel mit diesen Ausführungen ist nicht, Menschen mit anderen Standpunkten oder Lebenskonzepten zu verurteilen, sondern das Thema aus der Sicht der Bibel zu entfalten und somit eine Orientierung zu geben, wie wir nach dem Willen Gottes unser Leben gestalten können, damit sein Segen auf unserem Leben ist und dies auch bleibt.


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Andy Stanley; Einfach unwiderstehlich
  • Peter Mayer; Liebe, Reinheit, Ehe
  • Thomas Schirrmacher; ETHIK 2, Lektion 35: Zur Sexulität; ab Seite 319
  • Timothy Keller; Hoffnung in Zeiten der Angst
  • Timothy & Kathy Keller; EHE
  • Volkhard und Gelinde Scheunemann; Ein Leben lang Glücke und Geborgenheit

 


 Scheidung und Wiederverheiratung...

Gott schuf den Menschen als «Mann und Frau» (1. Mose 1,27). Mann und Frau brauchen einander, sind ohne einander nicht vollständig, weil sie so geschaffen sind. Das Verheiratet sein eines Menschen ist von Gott also ausdrücklich geplant und vorgesehen. Er selbst hat die Ehe gestiftet als für den Menschen reguläre und normale Einrichtung. 


Die Bibel kennt aber auch eine Ehelosigkeit als Gabe Gottes, die man aus Liebe zu Jesus auf sich nimmt, weil man dazu berufen ist und auch die Kraft erhält, sie durchzuhalten (Mt 19,12; 1. Kor 7,7.37). 


In 1. Kor 7,1-9 sieht Paulus das Verheiratet sein als Schutz gegen die Sünde der Unzucht, d.h. der geschlechtlichen Betätigung ausserhalb des Rahmens der Ehe. Der Menschenkenner und erfahrene Seelsorger Paulus kennt die Gefahren des ledigen Standes. Er weiss von der Möglichkeit (Vers 9), dass Christen sich nicht enthalten und vor «Lust brennen» können. 


Die ursprüngliche Ordnung Gottes:

Die ursprüngliche Ordnung Gottes für die Eheschliessung und der lebenslangen Gültigkeit der Ehe – also dass sie nicht aufgelöst werden soll -, finden wir in Genesis 2, 24 und Matthäus 19,5-6:

Hier der Text aus Matthäus 19, 5-6:

»Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch sein « – 6 sodass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll ⟨der⟩ Mensch nicht scheiden."


Verschiedene Standpunkte:

Zu dem Thema «Scheidung und Wiederheirat» gibt es sehr unterschiedliche Standpunkte. Fast jede Kirche hat im Verlauf der letzten zwanzig Jahre eine interne Wegleitung für ihre Mitglieder verfasst. Ich persönlich habe auch eine Stellungnahme verfasst, die du hier unter «Scheidung und Wiederheirat» konsultieren kannst. 


Scheidebrief als Option wegen des unverschämten Drängens willen:

Auch Jesus wurden von seinen Zeitgenossen auf diese Frage angesprochen. Ihr Argument/Frage finden wir in Matthäus 19, 7-9:

7 Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und zu entlassen?

8 Er spricht zu ihnen: Mose hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen.

9 Ich sage euch aber, dass, wer immer seine Frau entlässt, außer wegen Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.

 

Ohne den Aspekt Gnade und Vergebung können wir das Thema Scheidung und Wiederverheiratung nicht weiter entfalten:

Ich empfehle dir, hier meine Ausführungen und Hinweis zu dem Aspekt der Gnade in meiner Persönlichen Ausarbeitung auf Seite 6 zu lesen (Scheidung und Wiederheirat). 

 


Hinweis:

Die Ausführungen zu diesem Thema sind persönliche Überzeugungen von mir (H. Goldenberger), die ich aus dem Studium der Bibel erkenne und mich auch bemühe, nach den Werten der Bibel zu leben. 

Mein Ziel mit diesen Ausführungen ist nicht, Menschen mit anderen Standpunkten oder Lebenskonzepten zu verurteilen, sondern das Thema aus der Sicht der Bibel zu entfalten und somit eine Orientierung zu geben, wie wir nach dem Willen Gottes unser Leben gestalten können, damit sein Segen auf unserem Leben ist und dies auch bleibt.


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Scheidung und Wiederheirat; Broschüre der BewegungPlus
  • Scheidung und Wiederheirat; Persönliche Standpunkte von mir (H. Goldenberger)


 Homosexualität ...

Bei dem Thema Homosexualität verhält es sich ähnlich wie bei den Themen Ehe und Sex vor der Ehe. Es geht um die Frage, welchen Massstab wir als Kriterium für das Thema nehmen. Auch innerhalb von Kirchen polarisiert dieses Thema extrem. Eine der wohl bekanntesten Ausgangsfragen ist, ob die Empfindung zu einem gleichgeschlechtlichen Partner bereits Veranlagung oder Ergebnis einer Gesinnung/Ausrichtung des Menschen sei.


Hinweis: Wer sich für meinen Standpunkt zum Thema Homosexualität interessiert, melde sich persönlich bei mir, info@hansgoldenberger.ch


 Pornographie ...

Einleitende Hinweise:

Der Konsum von Pornoseiten, Pornozeitschriften oder Surfen im Internet, wird deine Phantasie und als Frucht davon deine Gedanken und Beziehungen zu anderen Menschen negativ beeinflussen

Aus biblischer Sicht zum Thema Begierde und Lust des Fleisches folgende Gedanken vorweg:


Du sollst nicht – eine Empfehlung von Gott: 

Du sollst den Besitz deines Nächsten nicht begehren: Weder sein Haus, seine Frau, seinen Sklaven, seine Sklavin, sein Rind, seinen Esel oder sonst etwas, das deinem Nächsten gehört. (2. Mose 20,17). 

 

Achte auf deine «begehrlichen Gedanken» – sie führe dich in eine ungute Richtung:

27 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ 28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau mit begehrlichem Blick ansieht, hat damit in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen (Mt 5,27-28). 


Die Lust des Fleisches gibt dir Bodenhaftung auf dieser Erde im Gegensatz zu Gedanken von Gott, die dich in die Gegenwart Gottes führen: 

15 Liebt nicht die Welt! Hängt euer Herz nicht an das, was zur Welt gehört! Wenn jemand die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater keinen Raum in seinem Leben.

16 Denn nichts von dem, was diese Welt kennzeichnet, kommt vom Vater. Ob es die Gier des selbstsüchtigen Menschen ist, seine begehrlichen Blicke oder sein Prahlen mit Macht und Besitz – all das hat seinen Ursprung in dieser Welt.

17 Und die Welt mit ihren Begierden vergeht; doch wer so handelt, wie Gott es will, wird für immer leben (1. Joh 2, 15-17). 


Richtet eure Gedanken auf das, was im Himmel ist, nicht auf das, was zur irdischen Welt gehört (Kolosser 3,2).


Über die negativen Auswirkungen, was der Konsum von Pornographie in deinem Leben bewirken kann, weiss ich besonders aus der Seelsorge. Andererseits bin ich ein Mann und in unserer Zeit findest du in jeder Zeitung, in jedem Film oder bei jeder Veranstaltung Bilder oder leicht bekleidete oder eng bekleidete Personen, die deine Lust wecken kann oder deine Gedanken auf unsaubere Gedanken leiten können. Es ist auch für mich, so wie für uns alle, stets die Frage, womit beschäftige ich mich, wohin sehe ich und wie schütze ich mich vor der Versuchung, pornographische Literatur oder pornographische Medien zu konsumieren. 


Was verstehen wir unter Pornografie?

Klaus R. Berger schreibt dazu, S. 12:

«Wenn man in einem Lexikon nachschlägt, so liest man unter dem Stichwort Pornographie: (griechisch pornos = Hurer), eine künstlerisch wertlose, das Obszöne betonende Darstellung geschlechtlicher Vorgänge in Wort und Bild. Unter obszön ist das Unanständige, Schmutzige und Schamlose gemeint.»


Konsum von pornografischem Material – besonders eine Gefahr für den Mann:

John Eldridge schreibt in seinem Buch «Der ungezähmte Mann», S. 68:

"Warum ist Pornografie der Fallstrick Nummer Eins für den Mann? Er sehnt sich nach einer Prinzessin, aber ohne den Mut und ohne die Leidenschaft des Herzens kann er sie weder finden noch gewinnen noch behalten. 

Es zieht ihn zwar mit aller Kraft hin zu einer Frau, aber er versteht nicht um sie zu kämpfen; er begreift ja noch nicht einmal, dass er um sie kämpfen muss. Stattdessen bleibt sie zumeist ein unlösbares Rätsel, und so bleibt er innerlich stets auf Distanz. Und wendet sich insgeheim dem Imitat zu. 

Pornografie macht deshalb so viele Männer süchtig, weil sie ihnen mehr als alles andere das Gefühl gibt, Männer zu sein, ohne dass sonst etwas von ihnen gefordert würde. Je weniger sich ein Mann in Gegenwart einer Frau wirklich als Mann fühlt, umso anfälliger ist er auf Pornografie.»


Der Konsum von pornografischem Material ist eine Saat, die dein Leben negativ beeinflussen wird:

In der Zeitschrift IDEA, Ausgabe 28/2000 ist von Christa Meves und Thomas Schirrmacher ein Artikel zum Titel: Sex – das Mass aller Dinge? erschienen. In den letzten dreizehn Jahren hat der «Porno-Boom» weiter zugenommen und mit der rasanten Verbreitung der Smartphones stetig zugenommen. 

Meves und Schirrmacher beschreiben in dem Artikel die negativen Auswirkungen von Pronographie auf unsere Gesellschaft:

  1. Pornographie entwürdigt die Frau. Frauen sind nur nackte Wesen, die der Befriedigung des Mannes zu dienen haben. Männer sind immer die Bestimmenden. 
  2. Pornographie verbreitet falsche Massstäbe. Weder können Frauen und Männer dem Ideal makelloser Schönheit und permanenter Potenz, wie es in diesen Medien vorherrscht, entsprechen, noch können sie in ihrer sexuellen Beziehung ständig Euphorie erleben, die ihnen Pornofilme vorgaukeln. Die Folgen: Minderwertigkeitsgefühle im Blick auf den eigenen Körper und Schuldgefühle und Enttäuschung im Blick auf den Sexualpartner.
  3. Die Botschaft der Pornographie steht mit der ihrer angeblichen Erfüllung wechselnder Wünsche jeder längerfristigen Verpflichtung zur Ehe oder zur  Kindererziehung entgegen. Da sie vermitteln, Treue sei langweilig, hat sie verheerende Konsequenzen für alle Lebensbereiche, in denen Treue gefragt ist. 
  4. Pornographie vermittelt ein unbeschränktes Recht, die eigenen sexuellen Wünsche rücksichtslos einzulösen zu dürfen. Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch von Kindern sind nur ein Beispiel für Sexualität, die den eigenen Trieb zum Massstab aller Dinge macht.
  5. Pornographie bringt den ´Vergewaltigungsmodus´ hervor. Dieser besagt, dass alle Frauen letztlich vergewaltigt werden wollen und dass sie Vergewaltigung insgeheime geniessen. In Sexmagazinen finden sich Schritt-für-Schritt Darstellungen, wie eine Vergewaltigung abläuft.
  6. Die Zahl der Vergewaltigungen in der Ehe ist durch Pornographie sprunghaft angestiegen. Männer erwarten von Frauen immer häufiger, dass sie genau das machen, was sie in pornographischen Darstellungen gesehen haben.
  7. Die Pornographie verkündet, dass Sex keine Konsequenzen hat und man sich für nichts moralisch verantworten muss, ist sie stark dafür verantwortlich, dass Abtreibung zu einer wesentlichen ´Verhütungsmethode´ geworden ist.
  8. Studien zeigen eindeutig, dass es eine Verbindung zwischen harter Pornographie und gewalttätigen Sexverbrechen wie Vergewaltigung, Mord und Körperverletzungen an Frauen und Kinder gibt. Mehr als drei Viertel aller Sexualverbrecher geben an, bei der Tat Praktiken ausprobiert zu haben, die sie in pornographischen Schriften gefunden haben.»


Konsum von pornografischem Material lässt in dir eine Bibliothek von Bildern anlegen, auf die du zurückgreifst und die dir gute und saubere Beziehungen zum anderen Geschlecht erschweren:

Sehr treffend, und das 2002, beschreibt R. Forster dies in seinem Buch TABU, S. 89:

«In der Pornographie sehen wir eine verstümmelte Sexualität, die sich nur mit dem Körper als Spielball der Begierde beschäftigt, und in entmenschlichender Weise Macht über andere ausübt. Pornographische Kunst entwürdigt und entmenschlicht, wahre Kunst erhebt und adelt. 

Ein Aspekt des Geschäfts mit der Pornographie ist die Phantasiewelt, die sie schafft. Gestellte Fotos und das Wunder des Farbdruckers können so manchen Makel überdecken. Der raffinierte Film mit seinen sorgsam verpackten Reizen kann eine so glückliche Ehebeziehung vergleichsweise langweilig und eintönig erscheinen lassen. 

Welche Frau kann schon Tag für Tag mit den üppigen Brüsten, dem strahlenden Lächeln und den sinnlichen Beinen, die auf der Leinwand zu sehen sind, erfolgreich konkurrieren? Welcher Mann kann den schwellenden Bizeps und sonnengebräunten Körpern, die die modernen Medien vermitteln, Gleiches entgegensetzen? Die Antwort lautet: Das kann niemand, auch nicht die Leute, die die falsche Show abziehen.»


Konsum von pornografischem Material wird dein geistliches Leben lähmen und dir die Zeit für das rauben, was deine primäre Aufgabe wäre:

Der Konsum von pornografischem Material führt zu einer Sucht. Wenn du erkennst, dass dich diese Sucht unfrei macht und du wie in den Bann, sagen wir den Sumpf von unsauberen Gedanken kommst, die dir Kraft und Zeit rauben, dann ist es wichtig aus dieser Sucht auszusteigen. 

Wenn du ein Nachfolger von Jesus Christus bist, dann hast du den Heiligen Geist in dir, der dich auch drängen wird, diese Sucht loszuwerden. Der Weg von dem Ausstieg ist ein geistlicher Weg, das heisst, du kannst mit der Kraft des Heiligen Geistes, dem geistlichen Kämpfen (vgl. z. B. Epheser 6, 10ff; 2. Korinther 10,4ff; 1. Timotheus 6,12) gegen diese Sucht ankämpfen. 

Wie bei jeder Sucht gibt es auch bei der Sucht der Pornographie einen Suchtkreislauf. Dies bedeutet, dass der Suchtverlauf, also wie du in den Konsum von pornografischem Material einsteigst, vermutlich immer etwa gleich sein wird. Fachleute sprechen dann davon, dass es nun gilt, aus diesem Suchtkreislauf auszusteigen. 


Craig Lockwood schreibt in Frei von Sucht auf Seite 37 hierzu folgendes:

«Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass das Erkennen der Auslöser, nicht gleich Heilung ist. Es handelt sich lediglich um eine erste Verhaltensmassnahme zur Unterbrechung des Suchtkreislaufs.»

 

Lockwood gibt Hinweise wie:

  • Fliehe die Sünde
  • Rufe jemanden an
  • Praktiziere Gottes Gegenwart
  • Überliste dich.


Ob du in dem Ausstieg aus der Pornographie einen Schritt weiter Richtung «Frei von Sucht» gekommen bist, kannst du an der Wahrheit und Praxis von folgenden Satz und Verhalten erkennen: 

 

            «Du bist, was du tust, wenn du ganz alleine bist.»


Die beiden Illustrationen «Den Mechanismus meiner Sucht verstehen» und «Den Kreislauf durch die Gegenwart Gottes und anderer Menschen brechen», welche du hier herunterladen kannst, geben dir Hilfe bei dem Ausstieg aus dem Suchtverhalten der Pornografie. 


Wie kann ich mich vor der Gefahr, pornografisches Material zu konsumieren, schützen oder meine Gedanken in eine andere, gute Richtung lenken: 

Die Antwort ist einfach, die Entscheidung, den Blick auf Gottes gute Gedanken zu lenken und geistlich zu kämpfen, jedoch ein immerwährender Kampf. 

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens (1. Timotheus 6,12):

Kämpfe den guten Kampf, der zu einem Leben im Glauben gehört, und gewinne den Siegespreis – das ewige Leben, zu dem Gott dich berufen hat. Erinnere dich immer wieder daran, dass du dich vor vielen Zeugen klar und offen zu deinem Glauben bekannt hast.

 

Fliehe von den Lüsten (2. Timotheus, 2,22):

Die jugendlichen Begierden aber fliehe, strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!

In dem Buch PORNÖ von Christina Rammler findest du praktische und wertvolle Hinweise, wie du aus der Porno-Sucht aussteigen kannst. 


Und hier noch ein Hinweis auf eine Predigt von Antonio Weil mit dem Titel: PorNO - Endlich Frei! Auf wirklich erfrischende Weise spricht Antonio über die Pornosucht und wie du davon frei werden kannst. Kopiere dir den Link unten und gib ihn im Internet auf der Eingabezeile/Suchmaschine ein. 

https://youtu.be/TGBUacKGI6M?si=yjIQXIJk26mIvG96 


Hinweis:

Die Ausführungen zu diesem Thema sind persönliche Überzeugungen von mir (H. Goldenberger), die ich aus dem Studium der Bibel erkenne und mich auch bemühe, nach den Werten der Bibel zu leben. 

Mein Ziel mit diesen Ausführungen ist nicht, Menschen mit anderen Standpunkten oder Lebenskonzepten zu verurteilen, sondern das Thema aus der Sicht der Bibel zu entfalten und somit eine Orientierung zu geben, wie wir nach dem Willen Gottes unser Leben gestalten können, damit sein Segen auf unserem Leben ist und dies auch bleibt.


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Christina Rammler; PORNÖ – Ausstieg aus dem Egosex
  • Christa Meves & Thomas Schirrmacher; Sex – das Mass aller Dinge? (Idea 28/2000)
  • Craig Lockwood; Frei von Sucht – unterwegs zur sexuellen Reinheit
  • John Eldridge; Der ungezähmte Mann – Auf dem Weg zu einer neuen Männlichkeit
  • Klaus Berger; Pornographie – Verlust der Scham
  • Richard Forster; TABU – Geld, Sex & Macht im Leben eines Christen
 Was ist eine Kirche ...

Einleitung:

  • Dieses Thema ist so umfassend, dass wir nur einzelne Aspekte betrachten können. 
  • Ich muss von der Fülle der Themen eine Auswahl treffen. Unter «Wesen und Zentrum der Kirche» will ich verschiedene Bilder /Illustrationen der Bibel erwähnen, was Kirche ist und welche Bedeutung sie für das Reich Gottes und die Menschen haben soll. 
  • Die Kirche erlebte – und erlebt gerade in unserer Zeit – wo die beiden Grossanbieter rasant an Mitglieder verlieren, schwierige Zeiten. Macht und Einfluss war und ist bis in die Gegenwart der Kirche auch ein Thema – manchmal ein sehr schwieriges/dunkles Thema. 
  • Es gibt gute und leicht verständliche Literatur über die Geschichte der Kirche und ich möchte ermutigen, solche Literatur zu lesen (Ich empfehle hier die Bücher von Peter H. Uhlmann; Kirchengeschichte für Einsteiger). 


Kirche in der Krise (Bezug besonders auf die Kirche der Gegenwart im Deutschsprachigen Raum):

Jesus ist nicht mehr im Zentrum:

Dies ist die grosse Tragik vieler Kirchen, d. h. von vielen Kirchenleitungen in der Gegenwart. Der Schriftsteller Klaus-Rüdiger Mai warnt in seiner Streitschrift «Geht der Kirche der Glaube aus?» (Zitiert in Untergehen oder umkehren, S. 81):

 

«´Geht der Kirche der Glaube aus?´ vor einer Politisierung der Kirche auf Kosten ihres eigentlichen Auftrages. Sie ist im öffentlichen Raum nicht mit dem präsent, mit dem sie präsent sein sollte, nämlich mit dem, was Glaube ausmacht: mit dem Evangelium Christi, mit dem grössten Schatz der Kirche, wie Martin Luther einst schrieb. 

An die Stelle der verpönten Mission trat weithin die Politisierung der Kirche. Politisieren statt Missionieren? Der Grund für das wachsende Desinteresse der Leute an Kirche und Glaube sieht Mai auch darin, dass die vielen politischen Botschaften, Ermahnungen und Drohungen, die von Kirchenfunktionären ausgehen, die Verkündigung des Glaubens überdecken.»


Unter dem Einfluss von dem Entmythologisierungsansatz von Rudolf Bultmann wurden die Kirchen «leer gepredigt»:

1941 schrieb der Theologe Rudolf Bultmann den Aufsatz «Neues Testament und Mythologie». Studenten an den Universitäten mussten den Aufsatz lesen und über diesem Einfluss der Pfarrer wurden die Kirchen über die Jahre als Ergebnis «leer gepredigt».

In dem Aufsatz fordert Bultmann (Zitiert in Untergehen oder umkehren, S. 86):

«Rudolf Bultmann, der Autor fordert darin, dass man um der Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft Willen die Verkündigung reinigen muss von allen mythologischen Vorstellungen: Himmel, Gottheit Jesu, jenseitige Mächte, Sühnetod Jesu, Auferstehung, Heiliger Geist… 

Für den modernen Menschen sei das unzumutbar und daher als Thema erledigt…   Bultmann behauptet, ´Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben.»

Aber…noch weniger nachvollziehbar ist, dass er eine ganze Theologengeneration prägte, die dann mit ihrer Banalität heruntertransformierter Theologie die Kirchen leer predigten.

 

Liberale Theologie: 

Ein weiterer Einfluss, der die gegenwärtige Kirche in die Krise stürzte, war und ist die «Liberale Theologie»:

Alexander Garth zitiert Timothy Keller, Untergehen oder umkehren, S. 112 hierzu:

«Timothy Keller fasst das treffend zusammen: ´Diese liberale Art von Religion, die nur horizontal und nicht vertikal ausgerichtet ist, gefällt einem säkularen Publikum in Amerika sehr gut. Doch nach den Ergebnissen der Soziologie ist sie die Art Glaube, die am schnellsten ausstirbt, während Richtungen, die auf Bekehrung beruhen, exponentielles Wachstum aufweisen.´

Keller berichtet von der Begegnung mit einem Pfarrer, der vierzig Jahre in einer liberalen Grosskirche gearbeitet hatte. In seinem Theologiestudium hatte er gelernt, dass nur eine moderne und moderate Form von Religion zukunftsfähig ist. Nun musste er erleben, dass die meisten Kollegen aus seiner liberalen Pfarrergeneration ´in leeren Kirchen und vor schrumpfenden, alternden Gemeinden standen´.»

Die negativen Auswirkungen der liberalen Theologie – also besonders der liberalen Verkündigung – wirkt sich gegenwärtig gerade verheerend negativ aus in den Kirchen unserer Gegenwart, besonders in Deutschland und auch in der Schweiz sieht es nicht viel besser aus. 


Alexander Garth schreibt weiter (Untergehen oder umkehren, S. 80):

«Die liberale Theologie, so die theologische Modeströmung des 19. Jahrhunderts, reduziert daher das Evangelium auf seinen ethischen Kern. Sie sah (sieht) in den Erzählungen der Bibel vor allem den Anspruch, das Gute und Sittliche im Menschen zu fördern. In Jesus erblickte man eigentlich nicht den Erlöser, sondern ein Vorbild des sittlichen Lebens, einen moralisch hochstehenden Menschen, einen Lehrer der edlen Gesinnung. Entsprechend bestand der christliche Glaube nun vor allem im Tun des Sittlichen und Guten. Eine Erlösungsreligion mutierte zu einem christlichen Humanismus, zum ´Gutmenschentum´, wie das einige Heutige bezeichnen würden. Die Moralisierung des Glaubens sickerte allmählich von den intellektuellen Eliten zu den Menschen an der Basis durch und veränderte die Volksfrömmigkeit.»


Das Wort Gottes wird nicht mehr als Basis, als Richtschnur akzeptiert»:

An diesem Punkt angekommen, muss ich auch noch die ´historisch-kritische Bibelauslegung´ erwähnen. Es würden den Rahmen hier sprengen, näher darauf eingehen zu wollen. Soviel nur kurz: Die historisch-kritische Bibelauslegung eliminiert alles, was mit dem menschlichen Verstand nicht erfasst oder erklärt werden kann. 

So verschwinden Wunder, die Jungfrauengeburt der Maria, die Gottheit Jesu, die Erlösungstat von Jesus am Kreuz, die Auferstehung und überhaupt alles, was der gläubige Mensch im Vertrauen auf Gott (ohne dies beweisen zu können) aus der Bibel.

Und dann sind wir bei einem «erbärmlichen» Glauben, wenn man das noch Glauben nennen kann, angekommen. In der Reformation hat sich Martin Luther durch das Wort Gottes (den Heiligen Geist) ansprechen lassen und eine neue Bewegung, zurück zum Wort Gottes, hat begonnen – er protestierte gegen die damaligen Missstände in der Kirche.


In seinem Schlusswort auf dem Reichstag zu Worms am 18. April 1521 sagte er (zitiert von Ulrich Parzany, Was nun, Kirche?, S. 57:

«Wenn ich nicht durch Schriftzeugnisse oder einen klaren Grund widerlegt werde – denn allein dem Papst und den Konzilien glaube ich nicht; es steht fest, dass sie häufig geirrt und sich auch selbst widersprochen haben -, so bin ich durch die von angeführten Schriftworte überwunden. Und da mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.»


Wesen und Zentrum der Kirche:

Herausgerufene:

Das Wort ekklesia findet sich 114 Mal im Neuen Testament. Sechsmal wird es in der griechischen (z.B.: Apg 19,39) oder jüdischen Bedeutung (z.B.: Apg 7,38; Hebr 2,12) verwendet. In allen anderen Fällen enthält es eine spezifische, dem neutestamentlichen Schreiber eigentümliche Bedeutung.

Die Apostelgeschichte und dann vor allem die paulinischen Briefe führen den Begriff häufig. Meist bezeichnet ekklesia hier die lokale Gemeinde, so in 1Thess 1,1 „die Gemeinde zu Thessaloniki“ oder in 1Kor 4,17 „jede Gemeinde“. Er kann auch eine Gruppe von Gemeinden (Gal. 1,22; 2Kor 11,8) oder alle Gemeinden (1Kor 7,17) meinen. Der Ortscharakter der ekklesia ist dabei bezeichnend, da hier eine erstaunliche Anlehnung an die ekklesia der griechischen polis vorgenommen wird.

Etymologisch bedeutet das Wort ekklesiaHerausgerufene“. So verstanden sich auch die ersten Christen als Herausgerufene aus der Welt, aus der Sünde, aus dem Verderben, – zu Gott, zur Befreiung, zum ewigen Leben.


Herausgerufene aus einem Leben ohne Gott, zu einer verbindlichen Gemeinschaft als «Jesus-Gläubige Nachfolger»:

Es ist letztlich Jesus/der Heilige Geist, der in die Jesusnachfolge ruft. Der Einzelne Mensch muss auf diesen Ruf antworten – das Wesentliche jedoch, damit ein Mensch Teil der Kirche, d. h. Bürger des Himmels werden kann, ist das Erlösungswerk von Jesus Christus. Menschen, die durch die persönliche Hinwendung im Glauben an Jesus Christus als ihren HERRN und Erlöser gefunden haben, treffen sich nun regelmässig zur Ermutigung, zur Stärkung im Glauben als Glaubensgemeinschaft.

 

Jesus im Zentrum:

Alexander Garth schreibt in «Untergang oder umkehren, S. 93/94:

«Jesus wird in der Bibel der kostbare Eckstein genannt (Apostelgeschichte 4, 1. Petrus 2, Epheser 2.) Das ist ein Bild der Architektur. Der Eckstein hält als Schlussstein im Gewölbe den gesamten Bau zusammen. Wenn der Schlussstein herausfällt, kollabiert das gesamte Bauwerk.

Jesus ist die Mitte der Kirche. Wie wir zu ihm stehen, entscheidet darüber, wie wir zu Gott stehen, ob wir erlöst und als ´lebendige Steine´ Teile dieses Bauwerks sind, nämlich der Kirche. Ohne diesen Hauptstein gibt es keine Kirche, keine Gotteskindschaft, kein Reich Gottes, kein Christentum… 

An Jesus entscheidet sich alles. Christliche Spiritualität ist Jesus-Frömmigkeit, christliches Leben ist Lebensgemeinschaft mit Jesus, christlicher Glaube ist das Ergreifen dessen, was Jesus für mich und für alle getan hat…»


Freiwilligkeitskirche, nicht eine Staatskirche:

Wenn Jesus Christus also nicht mehr im Zentrum ist, dann zerfällt Kirche. Heute erkennen wir den «Schwachpunkt» von dem konstantinischen Kirchenmodell. 

  • Ihre Verwaltung war parallel zur staatlichen Verwaltung aufgebaut;
  • Die Säuglingstaufe, zu der es weithin keine Alternative gab, sicherte den Kirchen einen stabilen Mitgliederbestand.


Aber das «bröckelt» nun langsam. Der Säkularismus und die Trennung von Kirche und Staat ab 1919 und die nun immer mehr zunehmenden Kirchenaustritte haben die Staatskirchen in ein grosses Dilemma und auch in eine Glaubwürdigkeits-Krise geführt. 

 

Das Kirchenmodell der Grossanbieter wird für die Zukunft keine Chance mehr haben. Die Zukunft der Kirche ist eine «Freiwilligkeits-Kirche», also unabhängig vom Staat und einer Kirchenmitgliedschaft vermittelt durch die Eltern/einer Kartei. 

2013 provozierte der grosse Theologe Jürgen Moltmann:

«Die Zukunft der Kirche ist freikirchlich… Er redete damit nicht einem Gegenmodell zur Landeskirche das Wort, sondern sprach sich für eine Zukunft der Kirche aus, die ohne lähmende Bürokratische Verkrustungen wirkt und Wachstum, Veränderung und Mission lebt» (Zitiert aus Gottloser Westen, S. 163).  

Das Modell der Volkskirche, zu der einmal alle (mit Ausnahme der Juden) automatisch und ungefragt gehörten, ist Vergangenheit. Es scheitert an der Herausforderung einer offenen liberalen Gesellschaft, in der die Menschen Religion frei wählen. Die Religion der Zukunft ist gewählte, weniger institutionell vererbte. Es werden diejenigen religiösen Player erfolgreich sein, die überzeugend, begeisternd und nahe am Menschen agieren.

 

Alexander Garth macht darauf aufmerksam, dass für die Grosskirchen eine Chance da ist, wenn sie auf Evangelisation umstellen (Untergehen oder umkehren, S. 211):

«Der Niedergang der beiden Grosskirchen eröffnet die Chance, den Kirchenbetrieb auf Evangelisation umzustellen. Dabei darf im Zentrum nicht die Gewinnung von neuen Mitgliedern stehen, sondern die Sehnsucht Gottes nach einer Liebesbeziehung mit uns, die ihren tiefen Ausdruck findet in der Sendung Jesu. Der Schrumpfungsprozess, den wir gerade erleiden, ist aber noch mehr als eine Chance. Er ist eine alternativlose Aufforderung zur Mission.»


Eine grosse Aufgabe füreinander aber auch für die Welt:

Die Kirche hat eine grosse Aufgabe. Rick Warren fasst dies in seinem Buch Kirche mit Vision, S. 116 treffend zusammen (Den Auftrag der Gemeinde erklären):

  • Die Welt zu evangelisieren (d. h. der Lebenssinn der Kirche);
  • Gott zu erheben/anzubeten (d. h. ihre Lebenskraft für Gott einsetzen);
  • Die Lebensgemeinschaft/Geschwister zu ermutigen (d. h. Lebenshilfe geben);
  • Meine Glaubensgeschwister erbauen (d. h. Jüngerschaft ist der Weg);
  • Andere ausrüsten (d. h., dies ist jetzt meine Arbeit, mein Dienst am Mitmenschen).

 

Rick Warren arbeitete in seiner Kirche über Jahrzehnte sehr systematisch und gewissenhaft nach einem «Lebensentwicklungsprozess». Jesus steht da stets im Zentrum und Hingabe ist ein Schlüsselbegriff (Warren, S. 127). Stichworte sind:

  • Hingabe zur Mitgliedschaft
  • Hingabe zur Reife
  • Hingabe zum Dienst
  • Hingabe zur Mission.


Es gibt eine Vielzahl von Denominationen auf der Welt – Hunderte, evtl. Tausende. Diesen Denominationen zugehörige lokale Kirchen haben ihre «Grundvision» von der Denomination, jede lokale Kirche jedoch wird je nach ihren Leitern oder ihrem Standort und ihrer Geschichte wieder eine unterschiedliche Prägung aufweisen. Diese Arbeitsweisen richten sich oft nach starken Überzeugungen – heute reden wir von Leitsätzen oder Vision einer Kirche. 


Rick Warren berichtet in seinem Buch «Kirche mit Vision», S. 45ff, wie die Vision der «Saddleback-Kirche» entstand. 

Kirchen, die gesellschaftsrelevant arbeiten, beschäftigen sich mit dem Zielgebiet, wo sie Kirche bauen wollen – wir reden da auch von Kontextanalyse (vgl. z. B. Johannes Reimer, S. 251, Die Welt umarmen). 

Bei der Erarbeitung einer Vision für eine Kirche sind die Fragen, was Gott will und wo die Menschen leben und geprägt werden und die Liebe Gottes für diese Menschen sehr wichtig (Reimer, S. 253). 

Das grosse Ziel einer Kirche muss sein, dass sie Menschen, die Christus noch nicht kennen, erreicht und diese Teil der Kirche werden. 


Robert Warren stellt für dieses Ziel und Arbeitsweise eine dreifache Ausrichtung/Wirkrichtung der Kirche vor (S. 23):

  • Hinauf zu Gott (Im persönlichen Glauben und gemeinsamen Gottesdienst leben)
  • Hinein zueinander (Liebevolle Glaubensgemeinschaft als Ausdruck des Wesens Gottes)
  • Hinaus zu den anderen (Gottes liebevolle Absichten in die Welt tragen). 

 

Es ist klar, dass es in der Entstehung für die Arbeitsweise eine Reihenfolge geben muss (Siehe hierzu auch Alan Hirsch, S. 191):

  • Zuerst geht es um die Frage/Lehre der Christologie;
  • Diese (Eben Jesus im Zentrum) bestimmt die Missiologie (also, wie wir Menschen suchen, erreichen können);
  • Die Missiologie (d. h., das Ziel) muss dann die Ekklesiologie sein (also, dass Menschen Teil einer lokalen Kirche werden und so im Glauben wachsen und nach dem Willen Gottes in Gemeinschaft mit anderen Christen leben). 


Rick Warren stellt in seinem Buch auch «fünf Dimensionen» einer wachsenden Gemeinde/Kirche vor (S. 51):

  • Gemeinden werden wärmer durch Gemeinschaft.
  • Gemeinden werden tief gehender durch Jüngerschaft.
  • Gemeinden werden stärker durch Anbetung.
  • Gemeinden werden weiter durch Dienen.
  • Gemeinden werden grösser durch Evangelisation.


Illustration/Bilder von der Kirche, um zu illustrieren, was Kirche nach Gottes Willen ist und auf dieser Erde tun soll:

Die Kirche muss Jesus Christus als Mittelpunkt haben – dies haben wir weiter oben schon mehrfach erwähnt. Bevor wir noch einzelne Bilder/Illustrationen der Bibel über die Kirche betrachten, noch ein Zitat von Alan Hirsch, in Vergessene Wege, S. 127:

«Jüngerschaft, also wie Jesus, unser Herr und Gründer, zu werden, liegt am Anfang aller kirchlichen Aufgaben. Das bedeutet, dass die Christologie all das definieren muss, was wir tun und sagen. 

Es bedeutet auch, dass wir unsere Aufmerksamkeit wieder zurück auf unsere Wurzeln richten müssen, um den Ethos der authentischen Christenheit wieder zu erlangen. Wir müssen uns selbst und unsere Organisationen wieder mit der Person und dem Wirken Jesu des Herrn abgleichen. 

Es muss bedeuten, dass wir die Evangelien als erste Grundlage für unser Selbstverständnis ernst nehmen. Es muss bedeuten, wie Jesus auf die Menschen ausserhalb des Glaubens zuzugehen, oder, wie God`s Squad (Kader Gottes), eine weltweite missionale Motorfahrer-Bewegung, es sich auf die Fahnen geschrieben hat: ´Jesus Christus – Freund der Ausgestossenen´.»

Alan Hirsch macht auch darauf aufmerksam (S. 242), dass die Bilder, die in der Bibel für die Beschreibung/Darstellung der Gemeinde verwendet werden, ein „organisches Prinzip“, oder eben ein „lebendiges System“ beschreiben. Nur wenn wir dies verstehen, wächst Gemeinde, sonst verwalten wir lediglich


Die Herde:

In der Bibel wird die Gemeinde Jesu mit einer Herde verglichen. Der eigentliche Hirte der Gemeinde ist Jesus Christus selber (Psalm 23; Johannes 10; Apg 20,28; 1. Petrus 5). 

„Weidet die Herde Gottes, die euch anvertraut ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Herzensgrund“ (1.Petr 5,2).            

Fazit: Dieses Bild vermittelt, dass Jesus die Seinen führt, schützt, beschützt, umsorgt und sie dorthin führen will, wo sie gedeihen und wachsen können und er möchte die Seinen auch zusammenhalten. 


Die Braut:

Das Verhältnis von Christus zu seiner Gemeinde kann mit einem Liebesverhältnis verglichen werden. Bei der „Hochzeit des Lammes“ findet die Vereinigung der Gemeinde (= Braut) mit Jesus Christus (= dem Bräutigam) statt (1.Thess 4,17). Die Zeit bis zu diesem herrlichen Ereignis dient zur Vorbereitung der Gemeinde. In Eph. 5,25-27 können wir nachlesen, welchen Wunsch Jesus – der Bräutigam – für seine Brautgemeinde hat.

 „Lasst uns fröhlich sein und uns freuen und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereit gemacht!“ (Offb 19,7). 


Der Leib:

In 1.Korinther 12 wird das Bild vom Leib gebraucht, um das Verhältnis zwischen Christus und der Gemeinde sowie der einzelnen Gemeindeglieder untereinander darzustellen. Dabei ist die Gemeinde der Leib, Christus das Haupt des Leibes (1.Kor 12,27; Eph 1,23; 5,23; 4,1ff; Kol 1,18). Das Bild vom Leib ist offenbar ein uraltes Bild für menschliche Gemeinschaft.

Die einzelnen Gemeindeglieder haben unterschiedliche Aufgaben; 1.Kor 12,18       

„Nun aber hat Gott jedem einzelnen Glied seinen Platz im Leib gegeben, wie er gewollt hat“.


Dennoch bilden sie alle eine Einheit; 1.Kor 12,13

„Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie und sind alle mit einem Geist getränkt“.


Haus Gottes:

Oft sprechen wir zu oft vom Haus Gottes im Sinne eines Gemeindelokales. Das Haus Gottes aber besteht nicht aus lebloser Materie wie Kapellen oder Kirchgebäuden, sondern aus „lebendigen Steinen“ (Menschen/Christen). 

  • In diesem „Haus“ ist Jesus Christus der Eckstein (Eph 2,20)
  • Wir als „Lebendige Steine“, die auf diesem Grundstein aufgebaut sind (1.Petr 2,5). 
  • Ein ungeordneter Steinhaufen ist zu nichts nütze. Darum ist es wichtig, dass jeder seinen Platz ausfüllt, sonst entstehen Lücken.


Die Bibel verwendet noch weitere Bilder zur Verdeutlichung und Illustration über das Wesen der Gemeinde:

  • Das Königreich               = die organisierte Gemeinschaft (Mt 22,1-4)
  • Die wachsende Pflanze = Die Gesetze des Wachstums (Mt 4,26; 13,31-32)
  • Der Weinstock               = Die Abhängigkeit von Christus (Joh 15)
  • Das Ackerfeld                 = Bild, das auch die umfassende Arbeit in einer Gemeinde                          darstellt: Pflanzen, Giessen, Ernten usw. (1.Kor 3,4-9). 

Abschliessend zu Kennzeichen einer Kirche noch zwei Themen: 

A: Christus liebt seine Gemeinde;

B: Über die Beziehung der Gläubigen zu Gott und zueinander:


Christus liebt seine Gemeinde:

An vielen Schriftstellen der Bibel erkennen wir den hohen Stellenwert, den die Gemeinde für Christus (und natürlich immer auch für Gott, den Vater) hat.

„Christus liebt die Gemeinde und hat sich selbst für sie dahingegeben“ (Eph. 5,25). Diese Schriftstelle sagt im Umfeld des Kontextes (Zusammenhang) aus, dass Jesus das „letzte und grösste“ für uns Menschen gab – sein Leben. Jesus starb aber nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern wie es aus Eph. 5 zu entnehmen ist, für seine Gemeinde.

Gemeinde ist für Jesus Christus nicht Nebensache, sondern Hauptsache. Er wird ihr Werkmeister. Er ist der Chef der Gemeinde. Er will, dass seine Gemeinde gebaut wird (Matt 16,18; 1.Kor 3,11; Eph 2,15). 

Die Gemeinde gehört Jesus. Warum? Weil er sie mit seinem Blut erkauft hat (Apg 20,28; 1.Petr 1,18-19). Er hat ihr gegenüber alle Rechte des Eigentümers, auch das Recht, ihr seinen Namen zu geben: Gemeinde Christi (vgl. dazu: Röm 16,16; Apg 20,28). 

Jesus Christus will die Eingliederung der einzelnen Christen in seine Gemeinde. Aus der Heiligen Schrift wird deutlich, dass es in dieser Zeit nicht nur um die Errettung des einzelnen Menschen aus der Macht der Sünde geht (Eph 2,1f), sondern auch um die Eingliederung des einzelnen Christen in die Gemeinde.    
 


Über die Beziehung der Gläubigen zu Gott und zueinander:

Klar, das ist keine einfache Sache – und doch schon ein sehr altes Gebot, welches auch in der Kirche praktiziert werden soll: 

Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte (5.Mose 6,5). Dies ist das vornehmste und grösste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (3.Mose 19,18). 


In der Gemeinde/Kirche liebt man den anderen nicht nur, wie man sich selbst liebt, sondern wie Jesus Christus uns geliebt hat.

Dieses Prinzip wiederholt Jesus in Joh 15,12: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch liebe.“

Hier ist viel Raum für Wachstum (vgl. auch 1.Thess 3,12). Wenn ich die Liebe Jesu für mich erkenne und sie dann mit der Liebe vergleiche, die ich für meine Mitmenschen habe, dann fehlt noch viel.

Aber die Aufgabe in der gegenseitigen Beziehung besteht auch darin, dass wir nicht nur Christus ähnlicher werden sollen, sondern dass auch die gegenseitige Liebe der Glieder zueinander ständig wächst, dass wir dem Prinzip, andere zu lieben, wie Christus uns geliebt hat, immer näherkommen (vgl. dazu auch Eph 4,14-16).


Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Alan Hirsch; Vergessene Wege – Die Wiederentdeckung der missionalen Kraft der Kirche
  • Alexander Garth; Untergehen oder umkehren – Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat
  • Alexander Garth; Gottloser Westen? Chancen für Glauben und Kirche in einer entchristlichten Welt
  • Dieter Zahner & Tim Celek; Wen(n) Kirche nicht mehr zieht
  • Johannes Reimer; Die Welt umarmen
  • Markus Liebelt; Was MACHT mit Menschen macht
  • ​N. T. Wright; Reich Gottes, Kreuz, Kirche
  • Philipp Barholomä & Stefan Schweyer; Gemeinde mit Mission – Damit Menschen von heute leidenschaftlich Christus nachfolgen
  • Stanly Hauerwas & William H. Willimon; Christen sind Fremdbürger
  • Rick Warren; Kirche mit Vision
  • Robert Warren; Auf dem Weg der Erneuerung – Vitale Gemeinden entwickeln und leben
  • Ulrich Parzany; Was nun, Kirche?


 Was ist eine Sekte...

Im Internet sind Definitionen wie folgende zu finden: 

«Eine Sekte ist eine Gruppierung einer bestimmten politischen, philosophischen oder religiösen Überzeugung, die sich von einer grösseren Gemeinschaft (oder Mutterreligion) abgespaltet hat. 

Der Begriff kommt vom lateinischen ´Secta´, was ´ Richtung´ oder ´befolgter Grundsatz´ bedeutet. Sektenanhänger betrachten ihre Gesinnung als das einzig Wahre.»

«Ganz allgemein gehalten ist eine Sekte eine Gruppierung einer bestimmten politischen, philosophischen oder religiösen Überzeugung, deren Anhänger Ihre Gesinnung als das einzig Wahre betrachten. Oftmals haben sich Sekten zu einem bestimmten Zeitpunkt von einer größeren Mainstream-Gruppierung abgespalten, um nach gesonderten und häufig sehr strengen Regeln zu leben, die von den meisten anderen Menschen als kontrovers angesehen werden.»


Sekten stillen oft ein Bedürfnis der Menschen nach Beziehung:

Mark Mittelberg schreibt (S. 48), dass viele Junge Menschen, die aus zerrütteten Familien kommen, Beziehung suchen und so in der Gefahr stehen, 0pfer von Sekten zu werden:

«Sie sehnen sich nach tiefer Gemeinschaft. Sie werden von allem angezogen, was ihnen die Gemeinschaft zu versprechen scheint, und legen dabei nicht unbedingt Wert auf Wahrheit. Ich denke, das erklärt, warum viele Sekten, Religionsgemeinschaften und Weltreligionen so regen Zulauf haben. Ihre Lehren sind oft unlogisch und sogar absonderlich, aber sie bieten ein Gefühl von Familie und Gemeinschaft, nach dem sich die Menschen so sehr sehnen. 

Folglich schalten viele Menschen ihr Gehirn aus, nur um Erfüllung für ihr Bedürfnis nach Beziehung zu finden.»

 

Definition einer Sekte aus der Sicht der Bibel:

Aus der Sicht der Bibel ist eine Sekte eine Gruppe, die Sonderlehren zusätzlich zu den Aussagen der Bibel lehren oder die zentrale Aussagen der Bibel weglassen.


Definition einer Sekte erfolgt jedoch oft aus der Sichtweise von traditionell anerkannten Grossanbieter-Kirchen:

Gerade Freikirchen müssen immer wieder gegen das «Sektenimage» kämpfen. Wenn eine Freikirche persönlichere Formen der Zusammenkünfte praktiziert wie Kleingruppen/ Small Groups, werden sie schnell als Sekte bezeichnet, weil ihre Form anders ist als in traditionellen Grosskirchen. Anders sein heisst aber nicht, dass dies Sektenhaft ist. 

  • Es kann in einer Kirche Tendenzen geben, wo die Mitglieder zu stark bedrängt werden und so etwas «unfrei» werden. Das ist falsch.
  • Wenn es komisch wird, d. h. z. B. ein Leiter Mitglieder zu Handlungen drängt, die sie nicht freiwillig bereit sind umzusetzen, dann sind dies Anzeichen von einer Sekte.



Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Mark Mittelberg; So wird ihre Gemeinde ansteckend

 Gibt es den Teufel...

Angesichts der verschiedenen Kriege, dem Streit und all der Ungerechtigkeit ist die Frage nach der Existenz des Teufels, des Durcheinanderbringers, eigentlich hinfällig. 

Hier will ich aber aus der Sicht der Bibel einzelne Hinweise über den Teufel geben, über «Satan» und seine vielfältige Tätigkeit, die wir ja jeden Tag in der Welt feststellen können und in der Berichterstattung der Medien erfahren.

 

Der Ursprung Satans – also über den Ursprung des Bösen:

 

Eines ist klar - Gott kann niemals der Schöpfer des Bösen sein: 

Über die Entstehung des Bösen gibt es verschiedene Theorien. Auch ist es so, dass die Bibel uns wenig über den Ursprung von Satan sagt. Hingegen erfahren wir vieles über sein Wirken, sein Durcheinanderbringen und seine Verführungskünste in Berichten der Bibel bei einzelnen Menschen. 

  • Gott ist der Schöpfer Satans, hat ihn aber nicht als Satan geschaffen, sondern als höchstes Geistwesen. Erst durch Ungehorsam wurde aus diesem Geistwesen der Satan – so wie der Mensch ursprünglich gut war und durch Ungehorsam zum Sünder wurde – so wie die Engel ebenfalls durch ihr Sündigen fielen (2. Petrus 2,4). 
  • Gott, der Licht ist (1. Joh 1,5), kann nicht Schöpfer der Finsternis sein – denn «in ihm ist keine Finsternis». Wir müssen auch beachten, was Gott die Sünde gekostet hat. Er wurde Fleisch/Mensch in Jesus Christus (Röm 8,32; 2. Kor 5,19). 
  • Pessimistische Systeme wie Religionen (Buddhismus) und Philosophien (z. B. Schopenhauer) erklären das Böse aus der Veranlagung der Welt. Das Vorhandensein der Welt sei das grösste Übel und Ursache aller anderen Übel. Die Bibel bezeugt uns aber das Gegenteil: 

 

Genesis 1,31: 

«Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.»

 

Über den Fall Satans: 

Schon die alte Kirche hat in zwei prophetischen Texten einen Hinweis auf den Ursprung und Fall Satans gesehen. Wenn wir Jesaja 14 und Hesekiel 28 lesen, müssen wir zugeben, dass sich nicht alle Aussagen auf die Könige von Babel und Tyrus anwenden lässt. Wollte Gott – und davon gehe ich persönlich aus -, dass diese Stellen einiges über Satan offenbaren!

Damit würden/werden diese Stellen zur Prophetie in die Vergangenheit. Hier einzelne Stichworte aus diesen Texten dazu:

  • Satan ist ein Geschöpf Gottes (Hes. 28,13.15)
  • Er hatte eine besondere Stellung (Hes. 28,12.13 – evtl. der nächste nach der göttlichen   Dreieinigkeit
  • Er hatte ausserordentliche Schönheit (Hes. 28,12)
  • Er hatte einen Thron (Jes. 14,13)
  • Er hiess «schöner Morgenstern» (Jes. 14,12) – davon kommt die Bezeichnung «Luzifer» = Lichtträger

 

So herrlich (Hes. 28,13) und gewaltig (Hes. 28,14) war dieser Engelfürst, «bis» sich seine Missetat fand (Hes. 28,15). 

Sein Hochmut und Stolz führte zu seinem Fall. Die Sünde entstand in ihm (Hes. 28,16) – in den Menschen wurde sie dann hineingetragen (indem sie auf die Stimme des Verführers/Satans hörten und somit Gottes Weisung nicht Priorität gaben, Gen 3,1-7; . 

Worin bestand aber diese Sünde? In Jes. 14,13.14 finden wir die Antwort:

  • Ich will in den Himmel steigen;
  • Ich will meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen;
  • Ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung;
  • Ich will über die hohen Wolken fahren;
  • Ich will gleich sein dem Allerhöchsten.

 

Über den Zeitpunkt des Falles Satans schweigt die Bibel. Zwei Auffassungen sind im Umlauf: 

1.Mose 1,2 spricht von einer Katastrophe in der Schöpfung (1,1). Hier steht: «Und die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe…». Hier sehen einige Theologen den Fall Satans. Die Schwierigkeit bei dieser Auffassung ist die Unterbringung der Schöpfung – auch von Vers 1 in die sechs Schöpfungstage. 

1.Mose 1,31 spricht von der abgeschlossenen Schöpfung, die sehr gut war. Der Fall/Auflehnung Sagens gegen Gott liegt dann zwischen 1,31 und 3,1. Bei dieser Auffassung scheinen keine grösseren Hindernisse aufzutreten.

 

Festhalten können wir, dass die Auflehnung Satans gegen Gott dem Universum den Anfang der Sünde gebracht hat. Mit dem Fall Satans beginnt die Linie der Sünde und zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. 

Es beginnt aber auch die Linie des von Gott vor Grundlegung der Welt geplanten Heiles (Siehe dazu Römer 5, 12-18; 6, 19-23). Zwei Linien – zwei Wege – stehen dem Menschen zur Wahl, ja für die er sich entscheiden kann. Jeder Mansch kann wählen (Mt 7,13-14). 

 

Über das Wesen/Eigenart von Satan: 

Satan ist eine mächtige Persönlichkeit: 

Die Bibel zeigt uns Satan als eine mächtige Persönlichkeit. Sein Wissen – obwohl nicht allwissend – hat Auswirkungen auf die Bereiche Gefühl und Wille. 

Er weiss um die Zukunft (Offb. 12,12). Er bietet sein Wissen über die Zauberei, Spiritismus und Totenbefragung an (5. Mose 18,10.11). Er kennt sich in der Bibel aus (Mt 4,6; Jak 2,19).

  • Sein Gefühl zeigt sich in seinem Zorn (Offb. 12,17);
  • Sein Wille zeigt sich bei seinem Fall (Jes. 14,13.14; 2. Tim. 2,26);

 

Seine Tätigkeit und Namen geben Einblick in sein Wirken:

Hier eine Auswahl von seinen Namen – es gibt über 40 davon:

  • Versucher:  Mt 4,3; Damit ist das Hauptziel des Teufels aufgezeigt. In 1. Mose 3,1 begann er mit der Menschheit – sogar Jesus versuchte er (Lk 4,2; Hebr. 2,18; 4,15);
  • Beelzebub: Mt 12,24; Wörtlich «Herr der Fliegen», «Herr des Mistes», Herr der  Wohnung» bedeutet, dass er der Herr der Dämonen ist;
  • Böse, Bösewicht, gr. ponéros; Mt 13,19; Eph. 6,16. Ponéros beinhaltet die Wirkung des Bösen nach aussen. Epheser 6,16 weist auf Satans verderbtes Wesen hin – personifizierte Bosheit – aber auch auf seine Tätigkeit, Boshaftigkeit, Schlechtigkeit durchzusetzen, wo er nur kann; 
  • Lügner und Mörder; Joh. 8,44; Wie vielsagend (verratend) ist diese Visitenkarte doch! In 1. Mose 3,4.5 gelingt ihm die erste Lüge. Er ist die Ursache aller Kriege und von jedem Mord;
  • Fürst dieser Welt; Joh. 14,30;
  • Gott dieser Welt; 2. Kor. 4,4; Hier wird sein Einfluss auf Politik und Religionen gezeigt. Als Fürst und Gott hat er seine Diener (2. Kor. 11,15), seine Lehren (1. Tim. 4,1), seine Opfer (1. Kor. 10,20), seine Gotteshäuser (Offb. 2,9), usw. Seine Tätigkeit als Gott dieser Welt gipfelt in dem Antichristen (2. Thess. 2,4);
  • Brüllender Löwe; 1. Petr. 5,8; Der Teufel hat Raubtiernatur (reissen, würgen, töten). An anderen Schriftstellen finden wir die Beschreibung/Bild eines Wolfes (Mt 10,16; Apg 20,29);
  • Drache; Offb 12,3; Satans Macht und Herrlichkeit steht in (hinter) diesem Bild. Er verbreitet Angst, Schrecken und Tod. Wörtlich übersetzt heisst es «Seeungeheuer/Leviatan);
  • Schlange; Offb 12,9; Er wird sogar «alte» Schlange genannt – sicher eine Anspielung auf 1. Mose 3,1. Schlangen sind listig (1. Mose 3,1) und klug (Mt 10,16);
  • Verkläger/Ankläger; Offb 12,10; Satan verklagt uns vor Gott. Hier wird das Bild von einem Gerichtssaales verwendet, vgl. dazu Hiob 1,6-12; 2, 1-6; Sach. 3,1-5. Wie gewaltig wird aber diese Szene ergänzt, wenn wir 1. Joh. 2,12 lesen. Satan verklagt uns auch vor Menschen (Tit. 2,7&8; 1. Tim. 5, 14&15). Es wird aber der Tag kommen, an dem der Verkläger verstummen wird. 

 

Hier zum Abschluss der Namen Satans ein Auszug aus einem Bibelkommentar: 

Name des Teufels, des großen Feindes Gottes und des Menschen. Die Bezeichnung ist sowohl im Hebräischen und Griechischen als auch im Deutschen gleich. Der Name bedeutet "Widersacher", so wird er an verschiedenen Stellen wiedergegeben, in denen auf andere Widersacher Bezug genommen wird (vgl. 4. Mo 22,22; 1. Kön 11,14.23.25). Der Begriff Teufel kommt von „Durcheinanderbringer" oder „Verleumder", so wird Satan auch Verkläger der Brüder genannt (Off 12,10; vgl. Sach 3,1.2). Es war Satan, der zu Beginn der Menschheitsgeschichte Eva betrog, denn es ist klar, dass der Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan alle den gleichen bösen Geist verkörpern (Off 20,2). Satan war der große Widersacher des Volkes Gottes in der Zeit des A.T. (1. Chr 21,1) und der Versucher des Herrn Jesus, der ihn als Satan behandelte. Er ist auch heutzutage der Versucher und Feind der Christen und der ganzen Menschheit. Er ist stets bemüht, die Wirkung des Evangeliums zu neutralisieren, die gute Saat, die in ein Herz gesät wurde, wegzunehmen (Mt 13,3–23), den Sinn der Ungläubigen zu verblenden, damit ihnen nicht der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit Christi ausstrahlt. Gott macht jedoch seine Bemühungen zunichte, sonst könnte keiner gerettet werden.

 

Satans vielfältige Tätigkeit:

Die Namen von Satan haben ja auch Einblick in seine Tätigkeit gegeben. Hier nochmals in Stichworten über die Tätigkeit von Satan: 

  • Er versucht (Mt 4,1);
  • Er lügt (John 8,44);
  • Er nimmt in Besitz (Joh. 13,27; Lk 13,16);
  • Er verblendet (2. Kor 4,4); 
  • Er hindert (1. Thess 2,18); 
  • Er verschlingt (1. Petr. 5,8); 
  • Er verklagt (Offb. 12,10). 

 

Satan arbeitet auch mit den Ungläubigen (2. Kor 4,4); Eph 2,2.3; 1. Joh 5,19; Mt 13,19). Sein Hauptangriff richtet sich aber gegen die Gläubigen. 

 

Der Sieg (Jesu) über den Satan:

Satan ist mächtig, aber nicht allmächtig und er ist besiegt. Jemand hat einmal gesagt, dass «ihm durch den Sieg Jesu über Sünde und Tod am Kreuz gekündigt wurde aber die Kündigungsfrist noch nicht abgelaufen sei…». 

  • Den Sieg über Satan vollzog Jesus Christus durch sein Sterben und Auferstehen (Joh. 12,31; Kol. 2,15; Hebr. 2,14; Offb. 1,18);
  • In Offb 12,9 & 10 lesen wir, dass der Satan (einmal im 1000jährigen Reich) keinen Zutritt mehr zu Gott haben wird und uns somit auch nicht mehr anklagen kann. Er wird dann sogar für 1000 Jahre gebunden (Offb. 20,2);
  • Nach dem Endgericht kommt Satan in den feurigen Pfuhl (Feuersee/Hölle); Mt 25,41; Offb. 20,10). 

 

Als Gläubige haben wir es mit einem «besiegten» Feind zu tun – noch wütet, wuchert, stichelt er – wie oben schon erwähnt. Im Neuen Testament werden wir zum «Glaubenskampf» aufgefordert:

  • 1. Petrus 5,8; Seid nüchtern und wachet;
  • Jak. 4,7; Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch;
  • Eph. 6,10-18; …Ziehet an die Waffenrüstung Gottes, dass ihr bestehen könnt gegen die listigen Angriffe des Teufels…;

 

Wir finden den Sieg über den Teufel, durch

  • durch den Glauben (Eph 6,16; 1. Joh 5,4);
  • durch das Wort Gottes Eph. 6, 17);
  • durch den Geist Gottes in uns (Joh. 16,1; 1. Joh 4,4); 
  • durch das Blut Jesu und das Zeugnis (Offb 12, 11).

 

  1. Joh. 3,8b: «Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.»

  

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Bibel, Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • Erich Mauerhofer, Vorlesungsskript STH-Basel – Antrhopologie und Hamartiologie
  • Gerhard Maier, Biblische Hermeneutik
  • Graham und Shirley Powell, Der Dienst der Befreiung – Wie man als Christ von dämonischen Einflüssen frei werden kann
  • Heinz Weber, Vorlesungsskript Angelogie an der Bibelschule Brake
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Fritz Rienecker, Lexikon zur Bibel
  • RGG, Die Religion in Geschichte und Gegenwart

 

 Gibt es Dämonen...

Der Inhalt zu diesem Bereich folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Ab Oktober 2024 plane ich ein Seminar zum Thema «Der Himmel», wo dieses Thema behandelt wird. 

Nach dem Seminar werde ich dann diesen Bereich bearbeiten.



 Zerfall der Werte...

Einleitung:

Diese Ausführungen schreibe ich als aufmerksamer Beobachter in einer Gesellschaft, die in den letzten Jahrzehnten wertvolle christliche Werte verloren hat und der Individualismus stark zu genommen hat. 

Ich schreibe diese Stellungnahme aber auch aus der Sicht der Bibel, die, so lesen wir dies besonders in der Weisheitsliteratur des Alten Testamentes (Psalmen, Sprüche-Prediger) und dem Neuen Testament, dem Menschen Orientierung, Perspektive, Sinn und Ziel im Leben vermittelt. 


Gegenwärtiger Zerfall der Werte:

Die Zeit, in der die Gesellschaft automatisch auf christlichen Werten basierte, läuft aus:

Ja, in den Medien werden christliche Überzeugungen als veraltet, überholt und reformbedürftig dargestellt. Wer sich noch an den «alten biblischen« Werten orientiert, gilt als Komposti oder eben einfach nicht mehr als gesellschaftsrelevant

In Filmen und Theater werten bewusst gleichgeschlechtliche Beziehungen oder sexuelle Beziehungen ohne Trauschein zelebriert.

 

Die Christlichen Werte sinken:

Bartholomä & Schweyer berichten (S. 34):

«Wir sehen uns einem massiven Bedeutungs- und Autoritätsverlust christlicher Werte gegenüber. Christliche Inhalte, Symbole, Rituale werden nicht mehr verstanden. Während zwar viele schlicht verständnislos oder gleichgültig auf die christliche Botschaft reagieren, haben wir es in unserer Gesellschaft aber zunehmend auch mit einer kulturellen Abneigung oder Feindseligkeit gegenüber dem Christlichen Glauben zu tun.»

 

In der Weisheitsliteratur (Sprüche 29,18) lesen wir: 

Wenn keine Offenbarung (Vision) da ist, verwildert ein Volk; aber wohl ihm, wenn es das Gesetz beachtet!


Das wertvolle an den biblischen Werten:

In den folgenden Ausführungen will ich verschiedenen Autoren Raum geben, die über den Vorteil und die Hilfe von Werten (biblischen Werten) berichten und uns motivieren, diese Werte zu befolgen und hochzuhalten.

 

Werte sind etwas, was wir über alles andere setzen, einschliesslich unserer Eigeninteressen:

Der Psychologe Dr. Hennry Coud führt dazu weiter aus (S. 213f):

«Werte bestimmen unser Verhalten. Wenn dem Chef einer Firma die Menschen in ihr wichtig sind und nicht nur seine Profite, hat das Einfluss auf das Betriebsklima und die Arbeitsbedingungen, auch wenn dies etwas kostet. 

Wenn ein Unternehmen dem Umweltschutz hohe Priorität einräumt, wird es in ihn investieren, auch wenn dies die Profite schmälern. 

Wenn Ihnen ihre Familie wichtig ist, werden Sie womöglich auf Beförderung, die bedeuten würde, dass Sie kaum noch Freizeit haben, verzichten. 

Aber wenn ich selbst mein höchster Wert bin, wird im Konfliktfall immer mein Ich gewinnen. Das Problem ist nur, dass die grossen, universalen Werte wie ´Leuchttürme´ sind. Sie werden uns nicht Platz machen, und früher oder später stossen wir mit ihnen zusammen. 

Werte wir Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Freiheit, Ehrlichkeit, Treue oder Verantwortung sind keine ´Optionen´, die man auch sein lassen kann. Sie sind wie die Gesetze der Schwerekraft; wir können sie ignorieren, aber das hat Konsequenzen.»


Gott sei Dank haben wir göttliche und ewige Werte:

Der indische Philosoph, Sozialreformer, Politiker und Theologieprofessor Vishal Mangalwadi gibt uns in dem Buch "Die Seele des Westens" Einblick, welche Dynamik unser Leben bekommen kann, wenn wir die Verheissungen Gottes (und somit die biblischen Werte) wieder entdecken. Hier ein Auszug aus seinem Buch, S. 136:

«Wenn niemand den Menschen auf einen Zweck hin geschaffen hat, dann gibt es keine vorgegebenen moralischen Normen, denen zu folgen der Mensch verpflichtet wäre. Die eine Person mag nach Freiheit streben; eine andere mag Freude daran haben, sie zu versklaven oder zu kolonisieren.

  •  Ein Universum ohne Offenbarung gibt uns keinen Massstab an die Hand, um zu entscheiden, ob eine Wahl moralisch besser ist als irgendeine andere.
  • Der eine hält sich vielleicht an Marx und betrachtet die Ökonomie als Grundlage aller ethischen Werte.
  • Ein anderer könnte Nietzsche folgen und zu dem Schluss kommen, dass das Recht des Stärkeren gilt. Er leitet seine Ethik aus einem ´Willen zur Macht´ ab.
  • Ein dritter hält sich vielleicht lieber an Freuds Ratschlag, seine Sexualität auszudrücken, statt sie zu unterdrücken.
  • Ohne Offenbarung muss jeder seine moralischen Werte selber aussuchen und sich die Möglichkeit offenhalten, diese Werte wieder zu verändern, wenn sie unbequem werden.»


Ja, wie gut, dass Gott unser Schöpfer uns klare Werte gegeben hat. Werte, welche diesen Planeten schützen, physikalische Gesetzmässigkeiten und Werte und Orientierungen in seinem Wort. Der Schreibe von Psalm 40 drückt seine Bereitschaft sich nach Gottes Werten und Gesetz zu orientieren, folgendermassen aus:

 

Psalm 40,9: Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist tief in meinem Innern.

 

Werte geben unserem Tun Richtung und Ziel:

Thomas Härry schreibt, S. 104:

«Es gibt Aufgaben, die wir besser bewältigen würden, wenn geklärt wäre, welche Werte uns dabei leiten sollen. Wenn wir nach ihnen handelten und sie schützen würden. Denn sie geben unserem Tun Richtung und Ziel.

Wie Sie das Recht und Aufgabe haben, Ihre Wohnung selbst und nach Ihrem Gutdünken zu gestalten, so haben Sie auch die Freiheit und die Verantwortung, in den folgenden Bereichen Ihres Lebens für Orientierung gebende Werte zu sorgen:

  • Partnerschaft: Wie soll Ihr Miteinander aussehen? Was ist Ihnen das Wichtigste, was ist sekundär?
  • Freundschaften: Was ist Ihnen unverzichtbar? Vertrauen, Ehrlichkeit, Offenheit… Ergänzen Sie!
  • Kindererziehung: Welche Verhaltensweisen, Lebenseinstellungen, Werthaltungen möchten Sie Ihren Kindern mehr als alles andere mitgeben?
  • Beziehungen am Arbeitsplatz: Welcher Umgang ist Ihnen wichtig? Worauf legen Sie in der Zusammenarbeit mit Kollegen, Vorgesetzten, Mitarbeitenden Wert?
  • Arbeitsteams in der Kirche: Was soll Ihr Miteinander prägen? Wie sollen Entscheidungen getroffen oder Konflikte gelöst werden?
  • Führungsaufgaben: Wie wollen Sie führen? Welches sind Ihre Leitlinien bei Meinungsverschiedenheiten, Widerständen oder in Veränderungsprozessen?»


Über die Wirkung von Werten:

Brühlmann und Hauser geben in ihrem Buch kurz Einblick, welche Ausrichtung Werte haben können (S. 32ff):

 «Meine wahren Werte zeigen sich daran, wofür ich mein Geld ausgebe, wofür ich meine Zeit einsetze und wofür ich meine Kraft einsetze. Wer A sagt und B tut, lebt keine Werte, sondern verbreitet heisse Luft.»

 

Werte geben uns Richtung an. Brühlmann und Hauser verweisen ab Seite 33 auf die Wirkung von Werten mit folgenden Stichworten: 

  • Werte richten aus;
  • Werte polarisieren;
  • Werte schaffen eine Kultur;
  • Werte stiften Identität;
  • Werte geben Pofil.

 

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Henry Cloud; Charakter gefragt – Sechs unverzichtbare Eigenschaften für Menschen in Verantwortung
  • Martin Bühlmann & Marcus B. Hauser; Wertvoll! Werte leben, Menschen stärken, Welt verändern
  • Philipp Bartholomä & Stefan Schweyer; Gemeinde mit Mission – Damit Menschen von heute leidenschaftlich Christus nachfolgen
  • Thomas Härry; Von der Kunst, sich selbst zu führen
  • Vishal Mangalwadi; Die Seele Des Westens – Wie Europa schöpferisch bleibt: Die Bibel als Brücke zwischen Wahrheit und Toleranz

 

 Gibt es einen Himmel ...

In dem Seminar «Der Himmel» behandle ich dieses Thema sehr ausführlich. Wenn du an dem nächsten «Himmelseminar» teilnehmen möchtest, dann melde dich bei mir, damit ich dir den Veranstaltungsort und Daten von dem nächsten Kurs mitteilen kann. 

Hier eine Kurzfassung, weshalb es den Himmel geben muss:

 

Der Himmel ist unsere zukünftige Hoffnung – der Ort für den Gläubigen nach dieser Erdenzeit:

Klar, zuerst kann die Frage kommen, woher wir denn Informationen über die Existenz und den Ort, wo der Himmel ist, haben. Da ist es entscheidend, der Bibel als glaubwürdige Quelle zu vertrauen und den Himmel nicht lediglich als symbolisch oder spirituell zu verstehen. 

  • Am Anfang der Bibel steht in Genesis 1,1: «Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.»
  • In Genesis 3, 8 wird uns nach dem «Sündenfall» des Menschen mitgeteilt, dass Gott die Menschen auf der Erde besuchte – physisch versteht sich. Himmel und Erde waren vor dem Fall der Menschen also enger miteinander verbunden als dies heute der Fall ist.
  • Nachdem die ersten Menschen das «Paradies» verlassen mussten, war/ist dieser unmittelbare/physische kontakt von Gott und Menschen bis zu Offenbarung 21,3 so nicht mehr möglich. 
  • Auch lesen wir in der Bibel Hinweise wie «oben im Himmel», z. B. Jes. 45,8 oder die Formulierung, «dass sich der Himmel auftat», Mt 3,16; Mk 1,10 oder auch Maleachi 3,10. 
  • Wir können auch sagen, dass der «gegenwärtige Himmel» der Ort ist, wo Gott wohnt.
  • Die Bibel kennt also das «Oben, wo Gott wohnt» und das «Unten auf der Erde», wo die Menschen sind. 
  • Weiter finden wir speziell im Neuen Testament viele Hinweise über Hoffnung, Zukunft, Ewigkeit, zu der Menschen, die an Jesus Christus glauben und so mit Gott unterwegs sind. Paulus schreibt z. B. an die Kolosser «Richtet eure Gedanken auf das, was im Himmel ist, nicht auf das, was zur irdischen Welt gehört.»
  • Der Verfasser des Hebräerbriefes gibt den Gläubigen in Kp 13,14 den Hinweis, dass ihre Heimat jetzt als Kinder Gottes nicht mehr die Welt ist, sondern der zukünftige Himmel – das neue Jerusalem ist. «Denn hier auf der Erde gibt es keinen Ort, der wirklich unsere Heimat wäre und wo wir für immer bleiben könnten. Unsere ganze Sehnsucht gilt jener zukünftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind.»

 

Der Himmel ist der Ort, für den ich geschaffen wurde: 

Wie oben bereits formuliert, hat der Mensch nach dem biblischen Bericht durch seinen Eigenwillen (Sünde) die Gemeinschaft mit Gott verloren. Durch den stellvertretenden Tod von Jesus Christus am Kreuz und die Bitte um Vergebung seiner Schuld, bekommt der Mensch die Möglichkeit, wieder in die Gemeinschaft mit Gott zu treten – die Bibel spricht da von der Bekehrung/Wiedergeburt/Hinwendung zu Gott durch Jesus Christus. 

Der biblische Optimismus für die Zusage, dass wir das ewige Leben schon jetzt haben, lesen wir schon in Johannes 3,16. 

Der Apostel Paulus weitet uns dann den Blick für das zukünftige Zuhause, indem er uns vergegenwärtigt, dass wir «in Christus» dieses ewige Leben und somit den Zuspruch für das Zuhause bei Gott schon jetzt haben (Eph 2,4-6):

 

«4 Doch Gott ist so barmherzig und liebte uns so sehr,

5 dass er uns, die wir durch unsere Sünden tot waren, mit Christus neues Leben schenkte, als er ihn von den Toten auferweckte. Nur durch die Gnade Gottes seid ihr gerettet worden!

6 Denn er hat uns zusammen mit Christus von den Toten auferweckt und wir gehören nun mit Jesus zu seinem himmlischen Reich.»

 

 

Die Fahrkarte in den Himmel muss ich aber bereits hier auf der Erde lösen:

Es ist aber nicht so wie in dem «Stammtischlied» im Chor gesungen wird: «Wir kommen alle in den Himmel…». Auch wenn Gott in seinem Wesen gnädig und barmherzig ist, kommen nicht alle in den Himmel so nach dem Motto: «Gott wird schon ein Auge zudrücken…». 

  • Nein, die «Fahrkarte/Zugang» für den Himmel ist unser Glaube, das ganz persönliche Bekenntnis meiner Schuld und Sünde und die Bitte des Menschen, Jesus Christus die Herrschaft in seinem Leben zu übernehmen. 
  • Dies ist ein Bekenntnis, das ich als Mensch in meinem irdischen Erdenleben vor meinem Tod – danach gibt es diese Möglichkeit nicht mehr – ablegen darf/muss. Dieses Bekenntnis und auch die Zusagen von Gott, finden wir gut zusammengefasst in Römer 10, 9-13: 

 9 Wenn du also mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.

10 Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt; man wird gerettet, wenn man den Glauben mit dem Mund bekennt.

11 Darum heißt es in der Schrift: »Jeder, der ihm vertraut, wird vor dem Verderben bewahrt werden.«

12 Ob jemand Jude oder Nichtjude ist, macht dabei keinen Unterschied: Alle haben denselben Herrn, und er lässt alle an seinem Reichtum teilhaben, die ihn im Gebet anrufen.

13 Denn »jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.

 

Der Schlüssel in den Himmel ist Jesus Christus: Jesus bezeugte klar und unmissverständlich, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und dass niemand zum Vater kommen kann, ausser durch ihn (Joh 14,6). 

Es ist dann Johannes, ein Jünger von Jesus Christus, der in seinem ersten Brief in Kp 5, 10-14 bestätigt, dass derjenige, der Jesus im Glauben und Vertrauen aufgenommen hat, dieses ewige Leben hat: 

 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, weiß in seinem Innersten, dass Gottes Aussage wahr ist. Doch wer Gott keinen Glauben schenkt, macht ihn damit zum Lügner: Er will nicht wahrhaben, dass Gott als Zeuge für seinen Sohn eingetreten ist.

11 Und was bedeutet diese Aussage Gottes für uns? Sie bedeutet, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; denn dieses Leben bekommen wir durch seinen Sohn.

12 Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit ihm, dem Sohn Gottes, verbunden ist, hat das Leben nicht.

 13 Ich habe euch diese Dinge geschrieben, um euch in der Gewissheit zu bestärken, dass ihr das ewige Leben habt; ihr glaubt ja an Jesus als den Sohn Gottes.

14 Und wer an Jesus glaubt, kann sich voll Zuversicht an Gott wenden; denn wenn wir ihn um etwas bitten, was seinem Willen entspricht, erhört er uns.

  

Der Himmel muss ein realer Ort sein – nicht lediglich ein symbolischer Ort als Fluchtort vor der bösen Welt:

Auch im Gespräch mit Christen höre ich ab und zu den Satz: «Der Himmel ist kein realer Ort, sondern ist spirituell zu verstehen – so als Fluchtort für diese böse Welt.»

 

Das sehe ich absolut nicht so. Selbstverständlich ist mein Verständnis der Bibelauslegung ein wichtiger Faktor, wie ich die Aussagen der Bibel über den Himmel und das Leben nach dem irdischen Tod des Menschen verstehe. Wenn eschatologische Texte aber nur symbolisch ausgelegt werden, dann ist ein Himmel als realer Ort natürlich nicht notwendig. 

Aber ich glaube, dass der Himmel ein realer Ort ist. Unten in einer Kurzfassung drei Standpunkte dazu:

  

Der Himmel wird uns in der Bibel als Wohnort von Gott bezeugt. Jesus Christus weist uns darauf hin, dass die, die an ihn glauben, einmal im Himmel sein werden:

In einem Textabschnitt in Johannes 14 berichtet Jesus in seinem Jüngerkreis, dass er bald (wieder) zu seinem Vater gehen wird und dort für die, die an ihn glauben und ihm ihr Leben anvertrauen, einmal dort bei ihm sein werden (Johannes 14, 1-6). 

 

In Joh. 14,3 lesen wir (nach NgÜ):

Und wenn ich einen Platz für euch vorbereitet habe, werde ich wieder kommen und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.

 

In dem «Himmelseminar» führe ich an dieser Stelle aus, dass es sich hier um den «Zwischenhimmel» handelt. An diesen Ort werden alle Gläubigen des Neuen Testamentes kommen, nachdem sie hier auf der Erde verstorben sind. 

Der Glaube an Jesus Christus ist also die «Eintrittskarte» in den Himmel (Joh 14,6). Dass der Gläubige des Neuen Testamentes nach dem Tod dort bei Christus sein wird, formuliert auch Paulus in Philipper 1,23. Dort lesen wir:

 

Ich bin hin- und hergerissen: Am liebsten würde ich das irdische Leben hinter mir lassen und bei Christus sein; das wäre bei weitem das Beste.

 

Die Bibel macht uns klar, dass diese (alte Welt) sich nach Erneuerung sehnt und dass der neue Himmel der Ort der neuen, erlösten Schöpfung ohne die Sünde sein wird. 

Gott setzte den Menschen auf die Erde, damit er sie füllt, über sie herrscht und zu Gottes Ehre erschliesst. Doch dieser Plan wurde nie Wirklichkeit. 

Wir können davon ausgehen, dass Gott diese Welt, die er erschaffen hat und die Menschen, nicht aufgibt. Er hat einen Besitzanspruch auf die Erde; Siehe Psalm 24,1:

 

Von David. Ein Psalm. Die Erde und alles, was darauf lebt, gehört dem HERRN, der ganze Erdkreis samt seinen Bewohnern.

 

In Apg 3 predigt Petrus (interessantereise nach der Heilung des Lahmen – also der Wiederherstellung des Lahmen…) im Tempel, in der Halle Salomos (Apg 3,11-26). 

 

In Vers 21 lesen wir folgendes:

Zunächst allerdings ist Jesus, wie Gott es geplant hat, in den Himmel zurückgekehrt. Dort nimmt er den ihm gebührenden Platz ein, bis die Zeit kommt, in der alles wiederhergestellt wird, wie Gott es schon seit langem durch seine heiligen Propheten angekündigt hat.

 

 

Römer 8 enthält eine inhaltschwere theologische Aussage, die die Lehre vom Sündenfall viel weitreichender darstellt, als wir normalerweise erwarten (Siehe besonders Römer 8, 18-22).

Doch damit zeigt dieses Kapitel gleichzeitig, dass auch die Erlösung durch Jesus Christus noch viel weitreichender ist (Römer 8, 23-39).

Wir dürfen erwarten, dass alles, was vom Sündenfall betroffen wurde, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird. Die Dinge werden nicht mehr schlechter werden. 

Wenn sie sich verändern, werden sie nur besser. Das gilt für unseren Körper, unseren Verstand und die menschliche Kultur im neuen Universum. Und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Verbindung zwischen der Menschheit und dem Universum aufgehoben wird. Die «erneuerte Erde» und der Neue Himmel bilden eine neue Konzeption, die wir als den zukünftigen «Himmel» verstehen können. 

  

Die Bibel bestätigt, dass die neue Erde und der neue Himmel von Gott herniederkommen wird:

 

Ja, Tod, Vergänglichkeit… wird nicht das Ende und somit also der Sieg des Teufels auf der Erde sein…

  • Sondern es wird ein Update von unserem Planeten geben, von dem Universum geben; 
  • Zerstörung, Krieg, Trauer auf dieser Erde wird nicht das bestimmende vom Teufel als Fürst dieser Welt (Eph 2,2) sein, sondern das Bild, das Paulus in Römer 8 verwendet, ist das Bild der Geburt: 

 

Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt, wie unter den Schmerzen einer Geburt (Röm 8,22).

 

Es ist kein Zufall, dass die beiden ersten Kapitel in der Bibel (1. Mose 1-2) mit der Schöpfung des Himmels und der Erde beginnen und die beiden letzten Kapitel (Offenbarung 21-22) mit der Neuschöpfung des Himmels und der Erde enden. Alles, was am Anfang verloren wurde, wird am Ende wiederhergestellt. Und noch viel mehr erwartet uns.

 

Es wird also von dem momentanen Himmel und der momentanen Erde ein Update geben. Es wird von Johannes in Offb 21,1 deutlich gesagt, dass Gott diesen Himmel und diese Erde erneuern wird:

  • Das in Offb 21,1 verwendete Wort für neu heisst auf Griechisch καινός= kainos= neuartig, unbenutzt oder auch die letzten Neuigkeiten oder das Allerneuste. 
  • Kainos bezeichnet vor allem das Neue im Vergleich zum Alten (Mt 9,17; 13,52; Mk 2,21f; Lk 5,36.38; Joh 13,34). 

 

 

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema: 

  • Bibel; Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • David Jeremiah, Zwischen Himmel und Erde – Wissenswertes über den Himmel und das Jenseits
  • John Bevere, Die Ewigkeit im Herzen – Damit dein Leben jetzt und in der Ewigkeit zählt
  • John Mark Comer, RUHE. ARBEIT. EWIGKEIT – Der göttliche Rhythmus von Ruhe und Arbeit für dein Leben
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Randy Alcorn, Der Himmel – Was uns dort wirklich erwartet
  • Unsere Hoffnung, Himmel auf Erden – Bröschüre der BewegungPlus-CH
  • Uwe Rechberger, Willkommen im Himmel – Was kommt nach dem Tod?

 

 

  Wo und wie wird der Himmel sein?

In dem Kapitel «Gibt es einen Himmel» habe ich erwähnt, dass der Himmel der Ort ist, für den ich geschaffen wurde. Die momentane Erde, nennen wir sie im Vergleich zu der dann kommenden, neuen Erde, die «alte Erde», ist irdisch und vergänglich. 

Dies, weil die ersten Menschen gegen Gottes Willen rebellierten und der Stimme Satans mehr gehorcht haben als Gottes Geboten. So wohnt der Mensch hier auf dem Planeten Welt und Gott wohnt oben – eben im Himmel. Theologen bezeichnen diesen Himmel auch als den «Zwischenhimmel». 

In diesem Zwischenhimmel sind jetzt alle Gläubigen des Neuen Testamentes und – so entnehmen wir den letzten zwei Kapitel der Bibel, Offenbarung 21 & 22 – werden diese dann in die neue göttliche Konzeption des neuen Himmels und der neuen Erde «umgesiedelt». 

  

Der neue Himmel und die neue Erde kommen von oben, von Gott:

Nach den Aussagen in Offb 21,1 gibt uns Johannes in seiner Apokalypse den Hinweis, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde sah. Denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen (Offb 21, 1-2): 

 1 Danach sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen; auch das Meer gab es nicht mehr.

2 Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat. 

  

Gott und die Gläubigen/Erretteten werden wieder sichtbar und real von Angesicht zu Angesicht beieinander wohnen (Offb 22, 3):

Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen: »Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein.

Es wird in dieser «neuen Komposition» von Himmel und Erde die Trennung zwischen Gott und Mensch nicht mehr geben. Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein…(Offb 22,3). Wer in diesen Himmel kommen wird, behandle ich auf dieser Webseite in dem Kapitel «Wer kommt in den Himmel».

  

Wie wird es dort für die Gläubigen sein?

In Offenbarung 21, 4-5 bekommen wir einen kleinen Einblick, wie es für die Gläubigen dort in dem neuen Himmel sein wird: 

 4 Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.«

5 Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: »Seht, ich mache alles neu.« Und er befahl mir: »Schreibe die Worte auf, die du eben gehört hast! Denn sie sind wahr und zuverlässig.«

  

Es wird keinen Tod mehr geben: 

  • Der Tod wird nicht mehr sein, denn er ist wohl der Hauptverursacher von unseren Tränen, unserem Schmerz.
  • Der Tod war uns auf der «alten Erde» überall begegnet: In Pflegeheimen, in Hospizen, im Strassenverkehr, im Krieg, bei der Arbeit – einfach überall. 
  • Der Tod ist nun für immer beseitigt. Der Tod kam in das Leben der Menschen hinein als Folge der Sünde. Und weil die Sünde den Menschen von Gott von trennte, war der Mensch auch von der Quelle des Lebens getrennt. 
  • Doch nun ist die Sünde beseitigt und der Mensch heilig und gerecht und fähig in der Gegenwart Gottes zu leben.

  

Es wird kein Leid mehr geben: 

Leiden plagen die Menschen seit dem Verlust des ersten Paradieses. Aber jetzt sind sie im neuen Paradies und dort gibt es kein Leid mehr. Ja, an welche Leiden denken wir, die es jetzt hier nicht mehr gibt?

  • Armut und Verachtung (um des Glaubens Willen);
  • Leiden wegen Krieg;
  • Leiden der Seele und des Körpers;
  • Die Leiden der Witwen, der Waisen, der Verstossenen und Abgelehnten;
  • Die Leiden der körperlich und geistig Behinderten…

Fazit: Gott wird unsere Tränen abwischen, die durch Leiden verursacht wurden und damit ist das Leiden aus dem Wortschatz der Menschen im Neuen Jerusalem gestrichen: Es wird kein Leid mehr geben.

 

Es wird kein Geschrei mehr geben: 

Vermutlich handelt es sich hier um das «Schreien/Rufen» der Gläubigen zu ihrem Vater:

  • In der Unmittelbaren Gegenwart Gottes wird es also dieses Bitten, Heranflehen Gottes, damit er handelt, nicht mehr geben. Denn er ist ja jetzt gegenwärtig.
  • Sicher wird es «Gebetsversammlungen» und Anbetung Gottes geben. Aber vermutlich wird es nicht so langweilig sein, wie uns der Münchner Aloisius in seinem Song auf der Wolke berichtet hat. 

 

Es wird keinen Schmerz mehr geben: 

Ja, es wird die Schmerzen als Folge des Leides, der Vergänglichkeit der Menschen mehr geben. Keine Kopfschmerzen, keine Zahnschmerzen, keine Bauch- & Herzschmerzen mehr. Somit wird es viele Institutionen und Berufsgattungen im Himmel nicht mehr geben:

  • Keine Krankenhäuser und Pflegeheime mehr;
  • Keine Arztpraxen und Ärzte mehr – Grundsätzlich kein Pflegepersonal mehr;
  • Keine Feuerwehr, keine Polizei, keine Armee, keine Waffen, keine Krankenwagen, keine Psychiater, keine Schmerztherapeuten, keine Gefängnisse, Keine Waisenhäuser, keine Rollstühle, keine Optiker, keine Bestatter, keine Leichenwagen, keine Friedhöfe mehr.
  • Keine Spitex, keine Physiotherapie, keine Apotheken, keine Operationssäle mehr geben. 

  

In Offenbarung 22, 1-5 finden wir weitere Beschreibungen von dem Neuen Jerusalem und auch von dem Umfeld um die neue Stadt: 

1 Der Engel zeigte mir auch einen Strom, der wie Kristall glänzte; es war der Strom mit dem Wasser des Lebens. Er entspringt bei dem Thron Gottes und des Lammes

2 und fließt die breite Straße entlang, die mitten durch die Stadt führt. An beiden Ufern des Stroms wächst der Baum des Lebens. Zwölfmal im Jahr trägt er Früchte, sodass er jeden Monat abgeerntet werden kann, und seine Blätter bringen den Völkern Heilung.

3 In dieser Stadt wird es nichts mehr geben, was unter dem Fluch Gottes steht. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und alle ihre Bewohner werden Gott dienen und ihn anbeten.

4 Sie werden sein Angesicht sehen und werden seinen Namen auf ihrer Stirn tragen.

5 Es wird auch keine Nacht mehr geben, sodass man keine Beleuchtung mehr braucht. Nicht einmal das Sonnenlicht wird mehr nötig sein; denn Gott selbst, der Herr, wird ihr Licht sein. Und zusammen mit ihm werden sie für immer und ewig regieren.

  

Wir entnehmen also aus Offb 22, 5, dass keine Nacht mehr sein wird – hier eine Anregung/Frage betreffend dem Ökosystem:

Wie es im Umfeld von dem Neuen Jerusalem, also auf der neuen Erde für die Nationen sein wird, können wir der Bibel nicht entnehmen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es für diese Völker ein Säen und Ernten geben wird, damit sie zu Essen haben und dafür benötigt das Ökosystem, jedenfalls nach unseren Vorstellungen jetzt, auch Zeiten, wo die Natur ruhen kann. Aber eben, darüber erfahren wir in Offenbarung 21 und 22 nichts. 

  

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Bibel,  Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Unsere Hoffnung, Himmel auf Erden – Bröschüre der BewegungPlus-CH
 Wer kommt in den Himmel...


In dem Seminar «Der Himmel» behandle ich dieses Thema sehr ausführlich. Wenn du an dem nächsten «Himmelseminar» teilnehmen möchtest, dann melde dich bei mir, damit ich den Veranstaltungsort von dem nächsten Kurs mitteilen kann. 

Antworten auf die Frage «Wer in den Himmel kommt», finden wir an einigen Schlüsselstellen im Neuen Testament. In der Theologie interessiert uns die Frage, wer denn der «Erlöser» ist und wer die «Erlösten» sind? Ich fasse dieses Thema in fünf Aspekte zusammen: 

 

Es gibt einen Eingangscode in den Himmel!

Dieser Code ist bekannt – er heisst Jesus Christus. Um die durch die Sünde des Menschen verschlossene Türe in den Himmel freizuschalten, brauchst du diesen Code. 

Ein Mensch, der sein Leben Jesus Christus anvertraute hat, d. h. ihn in sein Herz und Leben aufgenommen hat, kommt nicht an das Endgericht. Jesus Christus bestätigt, dass dieser Zugangscode für den Himmel entscheidend ist:

 

Johannes 3,17-18:

«17 Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.

18 Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht glaubt, ist damit schon verurteilt; denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist Gottes eigener Sohn.»

 

Johannes 5,24: 

«24 Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.»

 

Joh 6, 37:

Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.

  

Römer 10,13:

Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.

 

  

Wir müssen die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, im Glauben empfangen: 

Ja, es gibt eine «geschenkte Gerechtigkeit», die dem Sünder (mir/dir) angerechnet wird, wenn wir an Jesus Christus glauben. 

 

Paulus legt dies in Römer 3, 21-23 dar:

21 Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten:

22 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied,

23 denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes.

  

Rechtfertigung durch den Glauben verändert die Art, wie Gott mich sieht:

Dies nennt man «Rechtfertigung aus Glauben»; einen Vorgang, den man als Gottes Entscheidung, uns für so gerecht zu erklären, wie er selbst ist, bezeichnen könnte. 

Die Strafe für unsere Sünden ist von Jesus beglichen worden, der den Anforderungen entsprach, die jenseits aller unserer Möglichkeiten liegen. Rechtfertigung verändert also die Art, wie Gott uns sieht, nicht die Art, wie wir uns selber sehen:

 

Der Theologe Erwin E. Lutzer schreibt in «Wie kann ich wissen, dass ich in den Himmel kommen?, S. 60-61: 

«Paulus bemüht sich nun nachzuweisen, dass sogar der jüdische Patriarch Abraham, der im Alten Testament erwähnt wird, durch den Glauben gerechtfertigt wurde, denn er glaubte Gott und das «wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet» (Röm 4,3). Das bedeutet einfach, dass ihm die Gerechtigkeit Gottes von Rechts wegen angerechnet wurde.

Niemand in der Vergangenheit und niemand heute kann ohne diese Gerechtigkeit gerettet werden.»

  

In einem anderen Abschnitt hat Paulus erklärt (2. Kor 5,21): 

«Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.»

  

Fazit: Es wurden also zwei unglaubliche «Transaktionen» durchgeführt, als Jesus am Kreuz starb:

  • Christus wurde als Sünder angesehen, als er unsere Sünde trug;
  • Wir werden als Heilige angesehen, wenn wir seine Gerechtigkeit empfangen!

  

Es geht hier um eine Gerechtigkeit, die vor Gott gilt:

Wir sind (wenn wir uns für Christus entschieden haben) im Glauben verbunden, deshalb können wir durch seine Kraft stehen, d. h. letztlich einmal vor Gottes Heiligkeit bestehen bleiben. Wir werden von Umständen nicht überwältigt, selbst nicht durch unser eigenes Versagen. 

Wir freuen uns darüber, dass Jesus Christus heute alles ist, was wir brauchen. Paulus setzt wie zu einem Jubelruf an, wenn ihm dies alles bewusst wird:

 

1. Korinther 1,30, nach NgÜ:

Aus ihm aber ⟨kommt es, dass⟩ ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung;

 

Hier nochmals ein Zitat von Erwin E. Lutzer, Wie kann ich wissen, dass ich in den Himmel kommen?, 71:

«Der Ausdruck ´in Christus Jesus´ findet sich mehr als hundertmal in den Paulusbriefen. Manchmal haben Ausleger unsere Vereinigung mit Christus als ´stellungsmässige Wahrheit´ beschrieben, das heisst, dass sie sich nur auf unsere rechtliche Stellung vor Gott bezieht. 

Obwohl das stimmt, ist unser ´in Christus sein´ eine Realität, sie braucht nicht noch realer zu werden. 

Diese neue Beziehung betrifft nicht nur unser Selbstbild, sondern wird Grundlage unserer Ermutigung und Kraft.»

  

Durch Glauben/Wiedergeburt das neue Leben empfangen: 

In christlichen Kreisen hört man oft den Satz: «Ich habe mich bekehrt!» Nun, theologisch meint dies, dass ich «Mitglied» in der Familie Gottes geworden bin. Unter Bekehrung verstehen wir, dass der Mensch ein Ja für Gott hat, also dass er sich Gott/Jesus Christus zugewendet hat. 

Dieser Schritt ist wichtig, denn Gott möchte ja eine Antwort von uns auf sein Erlösungswerk und dieser Zugang zu Gott durch den Tod von Jesus am Kreuz wird dem Menschen nicht automatisch zugerechnet, sondern jeder Mensch muss dieses Geschenk ganz persönlich annehmen. 

 

Wir halten fest:

àUm Mitglied im Reich Gottes zu werden ist mein Ja zu Gott/zu Jesus Christus notwendig (wir reden dann von Bekehrung/Hinwendung zu Jesus Christus).

àDass ich dann diese «Gerechtigkeit, die vor Gott gilt…» empfange, dazu ist das Werk Gottes in mir durch seinen Geist entscheidend – wir reden dann von «Wiedergeburt oder neue Geburt». 

 

Um zu verstehen, was die Bibel mit «Wiedergeburt» meint, folgende Ausführungen:

  • Zur Zeit, als Jesus Christus hier auf der Erde war und wirkte, gab es eine geistliche Elite im Judentum, die Pharisäer
  • Diese Pharisäer kannten das Alte Testament sehr gut – die meisten sogar auswendig, denn dies gehörte zur Ausbildung von einem Pharisäer. 
  • In Johannes 3 wird uns von Nikodemus berichtet. Dieser war Mitglied in dem sogenannten Sanhedrin - oder Hohen Rat. Dieser war lange Zeit die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das oberste Gericht.
  • Nikodemus gehört also zu den Richtern, die die letzte Instanz des jüdischen Gesetzes verkörperten. Er war Teil dieser Bruderschaft, einer von denen, die sich dem Normalbürger überlegen vorkamen. Er war ein Frommer unter den Frommen. Er wurde als guter Mann bewundert, aber was ihm fehlte, war die Beziehung Gott – das ist echt krass!


Also, in Johannes, Kapitel 3, lesen wir von diesem Nikodemus wie er in der Nacht zu Jesus kam und Fragen stellte: 

Johannes 3, 1-7, nach NgÜ:

1 Einer der führenden Männer in Judäa war ein Pharisäer namens Nikodemus.

2 Der kam eines Nachts zu Jesus und sagte zu ihm: "Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist."

3 "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen."

4 "Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?", wandte Nikodemus ein. "Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!"

5 "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "und sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

6 Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist.

7 Wundere dich also nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.

 

Ok, soweit der Dialog von Nikodemus mit Jesus. Wir erkennen darin, dass Nikodemus lediglich mit dem «Verstand» versucht das Thema «neu geboren werden» zu verstehen versucht.

Aber dann führt Jesus aus, dass diese «Neue Geburt» damit zu tun hat, auf Gott zu sehen, auf ihn zu vertrauen, zu glauben. In den Versen 15-19 finden wir dann das Evangelium in Kurzform: 

 

Johannes 3, 14-19 nach der Luther-Übersetzung:

14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,

15 auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

19 Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.

 

Nach diesem nächtlichen Besuch ging es bei Nikodemus dann weiter. Wir könne davon ausgehen, dass er das, was Jesus ihm sagte, reflektiert hat und irgendwann ist er dann «Durchgedrungen». 

Nikodemus musste verstanden und nachvollzogen haben, was Jesus meinte. Später in Johannes 7,50 - 52 hat sich Nikodemus im Sanhedrin für Jesus eingesetzt und dann in Johannes, Kp 19,39 hat er Jesus zusammen mit Joseph von Arimathia (19,38) zu Grabe getragen. Nikodemus ist offensichtlich, so nehme ich an, in der Zwischenzeit ein Mitglied in der Familie Gottes geworden sein. 

  

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Andreas Symank, Werden alle Menschen gerettet? Überlegungen zur Lehre der Allversöhnung
  • Bibel; Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken
  • Erwin W. Lutzer, Wie kann ich wissen, dass ich in den Himmel kommen?
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Unsere Hoffnung, Himmel auf Erden – Bröschüre der BewegungPlus-CH

 

 

  Hölle - gibt es die wirklich? ...

Diese Zeilen «verkünden» keine gute Botschaft, sondern hier findest du Hinweise über ein Thema, welches die Bibel nicht verschweigt – die Hölle. 

Manchmal sagen wir den Satz: «Da ging ich durch die Hölle…!» Damit meinen wir, dass wir eine schwierige Zeit erlebt haben, eine «dunkle, schwierige Zeit». 

 

In den folgenden Ausführungen möchte ich dir aus dem Zusammenhang der Bibel aufzeigen, weshalb es die Hölle geben muss – die zukünftige Hölle. Gott ist fair – das will ich gleich am Anfang dieser Betrachtungen festhalten. Denn…

  • Seine Absichten für jeden Menschen sind gut;
  •  Wenn wir die Bibel studieren erkennen wir im Alten Neuen Testament, dass Gott immer wieder auf unterschiedliche Weise versucht hat seine rettende Botschaft mitzuteilen und in die Gemeinschaft mit ihm einzuladen (z.B. in Hebräer 1, 1-2). 
  • Wir werden in den folgenden Betrachtungen auf der Basis der Bibel feststellen, dass der Mensch Gottes Einladung in seine Gemeinschaft annehmen oder ablehnen kann. Konstante Zurückweisung von dem Angebot Gottes wird aber für die Ewigkeit Konsequenzen haben – dies wird unter dem Bereich «Hölle – wer wird einmal dort sein?» behandelt.

 

Das Angebot von Segen und Fluch – Gutes empfangen oder Unfruchtbarkeit ernten!

Wenn es darum geht ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott zu leben, wird dies für den Menschen positive Auswirkungen haben – Segen. In 5. Mose 28 finden wir eine Beschreibung von dem Gehorsam gegenüber Gott und auch den Folgen des Ungehorsams. 

Wir finden im Umfeld des Alten Testamentes weitere Hinweise, dass sich das Vertrauen des Menschen auf Gottes Zusagen positiv in seinem Leben auswirken wird oder dass der Ungehorsam und die Zurückweisung von Gott Unfruchtbarkeit bringen wird (vgl. z. B. Psalm 1 und Jeremia 17, 5-8). 

 

Doppelter Ausgang – ewiges Leben bei Gott oder Leben in der Finsternis!

Jesus Christus hat in seinen Predigten sehr viel in «bildhafter Rede» gesprochen. In seinem damaligen Umfeld waren diese Bilder bekannt und die Leute haben seine Botschaft verstanden. Immer wieder geht es um die Einladung von seinem Vater in die Gemeinschaft mit ihm zu kommen, ihm unser Leben anzuvertrauen. 

  • Schafe – so z. B. in Matthäus 25,33-40 – stehen für Menschen, die sich führen lassen, die sich nicht rückhaltlos nur um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern, sondern auch auf die Not von Mitmenschen ausgerichtet sind;
  • Böcke – so in Mt 25,33.41-45 – sind Menschen, denen es egal ist, wie es ihren Mitmenschen geht. 

Dieser Abschnitt in Mt 25,31-46 ist für mich ein Hinweis, dass Gott am Ende der Zeit, bei dem Weltgericht, unser Verhalten und somit der Lebensführung belohnen oder bestrafen wird – es handelt sich hier um den «doppelter Ausgang» für die Menschen am Ende, bei dem Weltgericht. 

Am Ende der Zeit – also wenn Gott dann die «Schafe und die Böcke» voneinander trennen wird…, kommt es zu diesem «doppelten Ausgang». Diese Worte von Jesus hat Johannes in Joh 5,27-29 festgehalten: 

27 Und er verlieh ihm die Vollmacht, die ganze Menschheit zu richten, weil er der Menschensohn ist.

28 Wundert euch nicht! Die Zeit wird kommen, in der die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes Gottes hören

29 und auferstehen werden. Diejenigen, die Gutes getan haben, werden zum ewigen Leben auferstehen, und diejenigen, die Schlechtes getan haben, werden zum Gericht auferstehen.

 

Im ganzen Umfeld der Bibel finden wir die Beschreibung der Gerechten und der Ungerechten (3 Mose 16,10.21ff; 4 Mose 27,17; 2 Sam 24,17; Ps 77,21; 80,2; 95,7; 100,3; Jes 53,7; Jer 11,19; Hes 34,5ff.17; Dan 8,4-5; Mt 10,16; Joh 10,3ff; 2,16-17).

 

Endabrechnung:

In die Hölle kommen Menschen, die Gottes Angebot, seine Liebe, seine Güte, seiner Rettung für ihre Schuld und Sünde konsequent abgelehnt haben:

 

Nach diesem Gericht – die Bibel spricht vom Weltgericht oder von dem «grossen Weissen Thron», kommen Menschen, die nach Gottes Willen und Gehorsam gelebt haben in das ewige Leben im Neuen Jerusalem und die anderen in die Hölle – «feurigen Pfuhl/Feuersee», Offb 20,15. 

 

Gott entgeht also nichts. Nichts, was wir während unserem Leben getan haben und welche Entscheidungen wir gemacht haben oder eben nicht. 

  • Die Menschen werden nach ihren «Werken» gerichtet, denn es heisst: «der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken» (Römer 2,6-7; Offb 2,23)
  • Es ist also das konkrete Handeln eines Menschen, das vor Gott zählt. Das gilt auch für sein Reden. Jedes Wort ist auch eine Tat, denn es hat seine eigene Geltung und Wirksamkeit (Mt 12,36-37; Mt 5,21-22; Jak 3,2-12).

 

Jens Kaldewey formuliert in seinem Buch Grosser Himmel – kleine Hölle, S. 61:

«Im Gericht Gottes werden also alle Absichten, Gedanken, Worte und Taten eines Menschen während seines ganzen Lebens offengelegt. Das flösst Respekt ein und mach uns hoffentlich demütig und sehnsüchtig nach Gottes vergebender Gnade. Es ist aber auch Grund zur Freude und zur Hoffnung. 

Das versteckte Böse, aber auch das bisher verborgene Gute kommt ans Licht (1. Tim 5,24-25).»

 

Thema Hölle - Bildersprache, Symbol oder wird dies real sein?

  • Ich glaube nicht, dass dies nur Bildersprache ist. Bei dem Gleichnis von dem reichen Mann und dem armen Lazarus haben einige Theologen Anfragen. Dies, weil es eben ein Gleichnis ist und dass Gleichnisse eine Hauptaussage haben und nicht jedes Detail ausgelegt werden soll. 
  • Aber die Bibel spricht über die Konsequenzen des Ungehorsams der Menschen. Auch Jesus sprach oft über die Hölle.
  • Die Lehre von der Hölle ist nicht einfach zu begreifen, schreibt auch Mark Hitschcock, dort schreibt er: 

 

Mark Hitchcock, 55 Antworten auf Fragen zum Leben nach dem Tod, 99:

«Wir möchten sie am liebsten ignorieren. Aber möge uns der Herr helfen, diese schlechte Nachricht als einen Ansporn zu verstehen, die gute Nachricht zu verbreiten.»

  

Wo wird die Hölle sein?

Nun, die Hölle ist normalerweise als Unterwelt bekannt, was die Vorstellung vermittelt, dass sie sich unter der Erdoberfläche befindet. Die Bibel nennt uns aber die genaue Lage der Hölle nicht, aber ein paar Stellen legen nahe, dass sie im Zentrum der Erde liegt. 

So berichtet 4. Mose 16,32-33 beispielsweise von dem schrecklichen Gericht über eine rebellische Familie in Israel.

 

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Bibel, Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken
  • David Hilborn (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Hölle – Biblische Leitlinien zu einem verdrängten Thema
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Jens Kaldewey, Grosser Himmel – kleine Hölle
  Hölle - wie wird es dort einmal sein?

Die Hölle wird ein Ort höchsten Elends sein: 

Die Hölle wird kein riesiger Gesellschaftsraum sein, in dem Menschen bechern (sich betrinken, feiern…) und sich dabei Geschichten von dem erzählen, was sie sich auf der Erde «geleistet» haben, so wie es in Comics dargestellt wird. Die Hölle wird vielmehr ein Ort höchsten Elends sein (Mt 13,42; 13,50; 22,13; 24,51; 25,30; Lk 13,28). 

 

Randy Alcorn schreibt in, Der Himmel – Was uns dort wirklich erwartet, S. 36:

«Deshalb hat sich Dante in seiner Göttlichen Komödie das Tor zur Hölle diese Aufschrift ausgedacht: ´Wer hier eintritt, muss jede Hoffnung fahren lassen.´»

  

Hölle ist ein Ort äusserster Finsternis: 

Jesus beschreibt die ewige Hölle als einen Ort der äussersten Finsternis (Mt 8,12). Ausserdem sagt er, dass die Hölle ein Ort ist:  «wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlöscht» (Mk 9,48). 

 

Hölle ist ein Ort äusserster Finsternis ohne einen Funken Licht, weil Gott fehlt: 

Daniel Siemens schreibt in, Der Himmel ist anders als wir denken, S. 157:

«Gott ist das Lebe, das Licht und die Liebe. Wenn Gott fehlt, fehlen in dieser surrealen Welt (oder Unterwelt) diese drei Realitäten: das Licht, die Liebe und das Leben. 

In der Hölle gibt es kein Licht. Weil es ohne Gott kein Licht geben kann., weder physisches, noch moralisches.»

 

Dies ist eine sehr «deprimierende» Beschreibung von einem Ort, wo Menschen in der Gottesferne leben. 

Oft wird betont, dass es im Himmel langweilig sei und in der Hölle lustig zugehen würde. Aber der letzte Vers in der Bibel, bevor in Offenbarung 21,1ff der neue Himmel und die neue Erde Realität werden, spricht einen andere Sprache:

 

Offb 20,15 nach Elberfelder-Übersetzung:

Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.

 

Hier nochmals ein Zitat von Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken, S. 157:

«Die Hölle ist ein Ort äusserster Finsternis ohne einen Funken Licht, weil Gott fehlt. Weil Gott die Liebe ist, fehlt in der Hölle jede Spur von Liebe. In der Hölle kann es deshalb auch keine Gemeinschaft, kein Mitgefühl, keine Freude, keine Hoffnung, kein Trost, kein Mitleid, ja, nicht einmal irgendeine Art von Gespräch oder Kommunikation geben.»

   

Hölle ist Getrenntsein von Gott: 

Ja, was soll Gott tun, wenn der Geliebte seine Liebe nicht erwidert? Wenn der Mensch trotz allen Werbens, aller Beweise und trotz des unvorstellbaren Opfers, das der Vater in seinem Sohn gebracht hat, die Liebe Gottes ablehnt und verschmäht?

Wenn der Mensch sagt: Gott, lass mich endlich in Ruhe! Ich will dich nicht in meinem Leben, ich brauche dich nicht, ich bin ohne dich glücklich.

Dann zieht Gott sich zurück. Dann sind die Möglichkeiten der Liebe Gottes erschöpft. Dann bleibt dem Schöpfer im Dilemma der verschmähten Liebe nur eine Option: Den geliebten Menschen loslassen und seine Bemühungen, ihn zu gewinnen, aufgeben. 

 

Jens Kaldewey formuliert hierzu in, Grosser Himmel – Kleine Hölle, S. 237: 

«Abtrennung von Gott bedeutet Abtrennung vom Leben, bedeutet Zerfall und Zerstörung innerhalb einer absehbaren Zeit. Das also ist die Hölle – Getrenntsein von Gott, Gottesferne, Gottlosigkeit.»

 

Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken, S. 156 gibt uns den Hinweis, dass nicht Gott, sondern der Mensch diese Trennung wählt: 

«Dann lässt Gott den Menschen seinen eigenen Weg gehen. Er lässt den Menschen los. Ein Gott, der die Liebe in Person ist, muss den Menschen in eine gottferne Ewigkeit entlassen, wenn dieser die Ewigkeit nicht mit ihm verbringen will. 

Weil dieser Mensch Gott nicht lieben und keine ewige ´ Ehe´ mit ihm eingehen will. Der Mensch, und nicht Gott, hat diese Wahl getroffen. Und es wäre unfair, Gott dafür zu beschuldigen.»

 

Hölle ist draussen sein und daran nichts mehr ändern zu können:

Wenn ich diese Zeilen schreibe merke ich, dass Gott konsequent sein wird, dass er die persönliche Überzeugung des Menschen akzeptiert, auch wenn dir und mir das Ergebnis hart oder unbarmherzig erscheinen mag.

Aber Gottes Barmherzigkeit, seine Liebe, sein Werben um Menschen und sein Ziel, dass der Mensch wieder in Gemeinschaft mit ihm findet, ist ja fast endlos, dauernd, ja mit vielen Bemühungen im Wort Gottes verankert und von den verschiedenen Autoren der Bibel bezeugt (vgl. z. B. Hebr. 1, 1-2). 

Hölle ist ein finsterer Ort. Den Ort, wo Gott nicht sein wird, wird von Jesus und der Bibel mit verschiedenen Begriffen beschrieben, der die Abwesenheit von Gott, wie z. B. Finsternis, Ort der Qual, Ort des Schreckens, Feuersee.

 

Folgender Satz scheint uns brutal: «Werft ihn hinaus in die äusserste Finsternis.» Wir lesen ihn in Mt 22,13 und 25.30. An beiden Stellen ist die Situation, dass es sich um einen Menschen handelt, der sich gleichgültig gegenüber der Grosszügigkeit des «Einladenden Herrn» verhalten haben oder sich wie – und das mag in Mt 22,13 im Kontext von einem Gleichnis eine Warnung sein – aber hat sich einer als unwürdiger, nicht eingeladener zur Hochzeit eingeschlichen haben…, er wird rausgeworfen.  Hier finden wir wieder das «Draussensein, das Ausgestossensein», und nun noch dazu die Finsternis. Matthäus bezeichnet damit dreimal den jenseitigen Strafort (Mt 8,12; 22,13; 25,30). Der Begriff Finsternis war von jeher besetzt mit Furcht, Schrecken, Gefahr, Ortientierungslosigkeit.

 

Hier nochmals ein Zitat von Jens Kaldewey, Grosser Himmel – Kleine Hölle, S. 204:

«Weinen, Zähneknirschen, Finsternis, draussen sein, ausgeschlossen sein und daran absolut nichts mehr ändern zu können – das ist Hölle.

Das Bild, das viele jedoch am meisten geprägt hat und am meisten Angst macht, weil es so ´brutal´ einfach und klar ist, ist de Feuersee.»

   

Hölle ist Endstation in der Gottesferne und wenn wir die Lehre der Auslöschung vertreten, die vollkommene Vernichtung des Bösen: 

 

Hölle ist Endstation! Es gibt aus der Hölle keine Rückkehr mehr.

  • Dass am Schluss alle Menschen in den Himmel kommen, d. h. in das ewige Gottesreich auf der neuen Erde kommen, also die Allversöhnung – das sehe ich nicht so. 
  • Ob die Menschen, die in die Hölle kommen, dann dort «ewig» sein werden, also dort die «ewige Qual» erleben oder ob sie dort verbrennen, darauf gehen ich in dieser Webseite in dem Bereich «Hölle – werden Menschen dort ewig in der Gottesferne sein oder werden sie aufhören zu existieren» ein.  

  

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Bibel, Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • C. Houtmann, „Hölle, Altes Testament“, RGG, S. 1846-47; Wolff, Anthropologie, S. 150-76; Wright, Resurrection, S. 85-128. 
  • Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken
  • David Hilborn (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Hölle – Biblische Leitlinien zu einem verdrängten Thema
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Jens Kaldewey, Grosser Himmel – kleine Hölle
  Hölle - wer wird einmal dort sein? ...

Grundsätzlich halte ich hier fest, dass Gott in das Herz der Menschen sehen kann und somit auch erkennen kann, wie die Menschen zu ihm stehen, ihn abgelehnt haben oder in letzter Minute doch noch Hilfe bei ihm gesucht und gefunden haben. 

In diesen Ausführungen betrachten wir Standpunkte und Verhalten von Menschen, die aus der Sicht der Bibel Gott abgelehnt haben und deshalb als Konsequenz in der Gottesferne enden werden. 

 

Grundsätzliches am Anfang: 

  • Der Herr sieht in die Herzen von jedem Menschen und er wird ein gerechtes Gericht halten;
  • Wir beurteilen das Leben von Menschen nach unserer Erkenntnis, die wir über den Lebenswandel dieser Menschen haben. Aber wie es tief innen im Herzen eines Menschen aussieht und wie er/sie mit Gott im Gespräch ist/sind oder waren, das können wir nicht beurteilen. 
  • Wir sind nicht die Richter. Aber es gibt auf der Grundlage der Bibel schon Hinweise, nach welchen Verhaltensweisen, Widerstand, Verhärtung oder konsequenten Ablehnung von Gottes geoffenbartem Willen, Menschen nicht das ewige Leben bekommen, sondern in die Hölle kommen.

 

Einzelne Verhaltensweisen und Lebensformen, die wir als dauerhaften und bewussten Widerstand gegen Gott erkennen, geben uns den Hinweis, dass solch ein stetiges und uneinsichtiges Verhalten gegen Gott in der Gottesferne enden wird:

 

Erstens: In die Hölle kommen die unveränderbaren Bösen: 

Wie schon erwähnt – Gott wird Richter sein. Jens Kaldewey beschäftigt sich in seinem Buch Grosser Himmel – Kleine Hölle, ausführlich über das wirklich «Böse». Er beschäftigt sich aber auch sehr detailliert mit dem Wesen Gottes, seiner Barmherzigkeit, seiner Liebe und Treue, seiner Güte, seinem Wesen, welches Reich an Gnade und langsam zum Zorn ist (S. 37ff).

 

Jens Kaldewey schreibt, Grosser Himmel – Kleine Hölle, S. 51: 

«…diejenigen, die aktiv und bewusst Unheil stiften und die Wahrheit vergiften, die sich durchgängig und konsequent Gott gegenüber verweigern und von seiner Liebe in hasserfüllter Panik davonrennen, weil sie ebengenau diese Liebe als grauenhaftes Feuer erleben.»  Es sind vermutlich weniger als wir denken. Dennoch: Schwarz bleibt Schwarz, auch oder gerade in den Augen eines gütigen Gottes. Das Gesamtbild der Rechtsprechung Gottes ist jedoch nicht finster, sondern durchstrahlt von seinem Licht.»

  

Zweitens: In die Hölle kommen Menschen, die sich in krassem Widerspruch zu Gottes Wesen und seinem wohlwollenden Plan befinden: 

 

Die Bibel berichtet uns auch von dem Zorn Gottes. Johannes schreibt dazu:

Johannes 3,36, nach Elberfelder-Bibel:

Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Dieser Zorn Gottes hat nichts mit Lieblosigkeit, Wut oder einem «gekränkten» Gott zu tun. Stattdessen kennzeichnet er einen leidenschaftlich liebenden und guten Gott, der sich abgrenzt und distanziert von allem was das Leben in seiner Schöpfung zerstört und seinen Geschöpfen nicht guttut

 

Jens Kaldewey schreibt dazu, Grosser Himmel – Kleine Hölle, S. 207:

«Wenn der Zorn Gottes auf mir bleibt, heisst das nichts anderes, als dass ich mich in meiner Einstellung und meinem Verhalten in krassem Widerspruch zu Gottes Wesen und seinem wohlwollenden Plan für mein Leben und mein Umfeld befinde. 

Dieser Widerspruch führt im Hier und Jetzt dazu, dass ich abgetrennt bin von den Segnungen Gottes, von seiner Weisheit, von seiner Kraft, von seine Liebe.

Zudem führt er in der Zukunft dazu, dass es zu einer massiven Konfrontation mit Gott im Gericht kommen wird, bei der ich mich nicht mehr verstecken kann, sondern sozusagen ´mit Gott zusammenpralle´.»

 

Siehe hierzu auch Mt 21,42-44 nach der Elberfelder-Übersetzung:

42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen«?

43 Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die seine Früchte bringen wird.

44 Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf wen er fallen wird, den wird er zermalmen.

  

Beachte auch Joh 5,28-29, nach der Elberfelder-Übersetzung:

28 Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören

29 und hervorkommen werden; die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts.

 

 

Drittens: In die Hölle kommen «Ungläubige», welche die Botschaft des Evangeliums gehört, jedoch abgelehnt haben:

In Lukas 14,15-17 finden wir die Geschichte Jesu von einem Menschen, der ein grosses Festessen vorbereitete, zu dem er durch einen Boten viele Gäste einlud. Doch einer nach dem anderen brachte Entschuldigungen vor. Die Einladung war ihnen zu wenig wert (Lukas 14,15-17) 

In einem anderen Text, Markus 16,15-16 sehen wir, dass die Ablehnung des Evangeliums Konsequenzen haben wird:

 

Markus 16,15-16, nach der Übersetzung NeÜ:

15 «Dann sagte er zu ihnen: »Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft.

16 Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, der wird verurteilt werden.»

 

Jens Kaldewey schreibt in Grosser Himmel – Kleine Hölle, S. 262: 

«Unglaube ist, einem vertrauenswürdigen Gott, der seine Vertrauenswürdigkeit glaubwürdig erkennbar werden lässt, das Vertrauen zu verweigern.»

  

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Bibel, Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • David Hilborn (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Hölle – Biblische Leitlinien zu einem verdrängten Thema
  • Erwin W. Lutzer, Wie kann ich wissen, dass ich in den Himmel kommen
  • Jens Kaldewey, Grosser Himmel – kleine Hölle
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Randy Alcorn, Der Himmel – Was uns dort wirklich erwartet
  Hölle - werden Menschen dort ewig in der Gottesferne sein oder werden sie aufhören zu existieren?

Zu dem Thema, wie lange Menschen in der Hölle sein werden, gibt es verschiedene Standpunkte. In den folgenden Ausführungen betrachten wir die Lehre/Standpunkt von der ewigen Qual in der Gottesferne und die Lehre von der Auslöschung (Annihilationismus)

 

Auf die Lehre des Fegefeuers, also dass die Hölle eine Art Reinigungsort oder Läuterungsort sei, gehe ich hier nicht ein. Befürworter dieser Lehre sagen, dass ein Mensch, wenn er nach dem Tod – sofern er nicht unmittelbar nach dem Tod in den Himmel aufgenommen wird -, eine Zeit der Läuterung erfährt, bis er dann in den Himmel kommt. Ich finde aber in der Bibel keine Belege, die solch eine Lehre als glaubwürdig bestätigen würde. 

Ebenfalls behandle ich die Lehre der Allversöhnung auch nicht. Diese widerspricht im Kern der Lehre von Jesus und dem Neuen Testament, dass ein Mensch während seinem Erdenleben das Angebot der Rettung durch Jesus Christus annehmen muss radikal- Bekehrung und Wiedergeburt lehrt die Bibel. Es ist eindeutig und klar in den Evangelien zu erkennen, dass ein Mensch sich für Jesus Christus entscheiden muss, um das ewige Leben empfangen zu können. Dass alle Menschen am Schluss in den Himmel kommen, widerspricht dem Angebot Jesu und dem Ruf zur persönlichen Entscheidung in der Bibel. 

 

Die Lehre der ewigen Qual in der Gottesferne

Aus der Geschichte (Gleichnisgeschichte) Jesu in Lukas 16,24 geht hervor, dass Böse Menschen nach ihrem Tod Qualen erleiden.

Unabhängig von der Gleichnisgeschichte vom armen Lazarus und dem reichen Mann benutzte Jesus mehrfach das Bild vom «Weinen und Zähneknirschen», um den Zustand der Trennung von Gott zu beschreiben.

Dies klingt nicht nach sofortiger Auslöschung! Zudem war Jesus mit Texten wie Daniel 12,2 vertraut, in denen von Menschen die Rede ist, die «zur ewigen Schmach» auferweckt werden.

 

Text, Daniel 12,2 nach der Elberfelder-Übersetzung:

Und viele von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden aufwachen; die einen zu ewigem Leben und die anderen zur Schande, zu ewigem Abscheu.

 

Auch in Matthäus 25,46 ist die Aussage von Jesus unmissverständlich klar. Mt 25,46 nach Elb:

Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.

 

Das Schlimme in der Hölle ist die Gottesferne:

Es ist sicher so, dass wir wenige Beschreibungen von der Hölle haben und die meisten Hinweise entnehmen wir aus dem Gleichnis Jesus aus Lukas 16. 

Nun geben einige Bibelkommentatoren zu bedenken, dass es sich in Lukas 16 um ein Gleichnis handelt – an anderen Orten habe ich schon darauf hingewiesen. 

 

Was spricht dafür, dass die Hölle ewig bleibt? Die Formulierung «Verderben» bedeutet nicht Vernichtung:

Zwei Schriftstellen möchte ich hier erwähnen, um deutlich zu machen, dass «Verderben» nicht automatisch «Vernichten» und eben nicht mehr zu existieren bedeutet. 

Einmal 2. Petrus 3,6: Luther formuliert: 

«…dadurch wurde damals die Welt in der Sintflut vernichtet.»

 

Dann die Schriftstelle 2.Petrus 3,6 nach Elberfelder:

«…durch welche die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging.»

 

Fazit: 

Die beiden Textvergleiche sagen, dass die damalige Welt zur Zeit von Noah «vernichtet» wurde, «unterging». 

  • Aber wir wissen, dass sie natürlich weiterhin existierte;
  • Für vernichtet/unterging steht im gr. Text apollymi;
  • Im Gleichnis der verlorenen Münze in Lukas 15,9 wir dasselbe griechische Wort – apollymi – verwendet,. An dieser Stelle wird es mit «verloren» übersetzt – die Münze war verloren, obwohl sie weiterhin existierte. 

 

Dann zur zweiten Schriftstelle, wo wir nach der deutschen Formulierung «Verderben» sofort den Rückschluss machen könnten, dass damit das Ende der Existenz ausgesagt wird:

 

Text, 2. Thess 1,9 nach Elberfelder:

«…sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke,…»

 

  • Hier sagt Paulus, dass die Gottlosen mit «ewigem Verderben» bestraft und für immer vom Herrn und seiner herrlichen Macht getrennt sein werden. 
  • Das griechische Nomen ὄλεθρος = olethros hat die Bedeutung von Verderben, Vernichtung, Untergang. Der Grundgedanke ist nicht unbedingt Vernichtung, sondern eher Verderben, eine verletzende Gewalt, die ausgeübt wird oder nicht verhindert werden kann (so die Anmerkung von einer Erklärung des Begriffes im Griechischen NT).

 

«Ewig», also aionios, bedeutet «Zeit in ihrer Dauer, gehörig, beständig, bleibend; ewig, bezogen auf das ewige Leben, das nicht von der Begrenzung der Zeit betroffen ist. Aionios kennzeichnet das, was nicht vergeht.» Fazit: Ewig, Immerwährend (nach dem gr. Wörterbuch von Rudolf Kassuhlke). 

Bedeutungsvoll scheint mir zu betrachten, wo αἰώνιος= aionios im NT weiter verwendet wird: 

 

Fazit: 

Wir haben es hier wieder mit einer parallelen Situation zu tun, so wie in Mt 25,46 verdeutlicht, dass sowohl die Erlösten als auch die Unerlösten für immer weiterleben werden.

Zu beachten ist auch die Verwendung des griechischen Begriffes αἰώνιος= aionios, das im NT 71 Mal verwendet wird:

  • 51 Mal wird es für das Glück der Erretteten im Himmel benutzt. Es wird sowohl für die Qualität als auch die Quantität des Lebens der Gläubigen mit Gott verwendet.
  • Zweimal wird der Begriff für den ewigen Gott und Seine ewige Macht in der Herrlichkeit gebraucht (Röm 16,26; 1. Tim 6,16); einmal für die Dauer, die die Gläubigen in ihren verherrlichten Körpern im Himmel verbringen werden (2. Kor 5,1). Mehrere andere Male wird es so benutzt, dass kein Zweifel über seine ewige Bedeutung besteht.
  • Sieben Mal wird es für das Schicksal der Gottlosen gebraucht, und für eine objektive Person sollte ausser Frage stehen, dass das Wort in diesen Schriftstellen ewig, für immer oder ohne Ende bedeutet (Mt 18,8; 25,41.46; Mk 3,29; 2. Thess 1,9; Hebr 6,2; Jud 1,7). 

 

Vertreter in der Kirchengeschichte, welche den Standpunkt der ewigen Qualen der Gottlosen betonten:

  • Der bedeutendste Vertreter dieser Lehre ist der Kirchenvater Augustinus von Hippo (354-430 n. Chr.). Er beschäftigte sich im 21. Buch seines Gottesstaats ausführlich mit dem Schicksal der Ungläubigen.
  • Ähnlich argumentierte auch Cyrill von Jerusalem (315-386 n. Chr.): «Wenn ein Mensch ein Sünder ist, wird er einen Körper bekommen, der ewig existiert, damit er ewig im Feuer brennen kann, ohne irgendwann vom Feuer verzehrt zu werden.»
  • Auch Johannes Chrisostomus (347-407 n. Chr.) teilt dies Auffassung der ewigen Höllenstrafen. Er weist daher die Meinung derjenigen zurück, die behaupten, dass «die Hölle nicht so schlimm ist, wie man sagt». Genauer gesagt: Er betont die Notwendigkeit der ewigen Qual als eine logische Schlussfolgerung der göttlichen Gerechtigkeit.

 

 

Die Lehre von der «Auslöschung - also dem Annihilationismus:

Die Lehre besagt, dass die Gottlosen für immer ausgelöscht werden, nachdem sie zuvor für eine begrenzte Zeit die Konsequenzen ihrer Gottlosigkeit in der Hölle erleiden müssen.

Ich füge nun Argumente von Theologen an, welche die Lehre der Auslöschung vertreten. Eingerückt und kursiv kommt dann mein persönlicher Standpunkt zu diesen Argumenten. 

 

Aspekt der Barmherzigkeit: 

Lee Strobel zitiert John Stott in seinem Buch Dem Himmel auf der Spur, S. 223:

«Ich finde das Konzept [der ewigen Qualen] unerträglich, und ich verstehe nicht, wie Menschen damit leben können, ohne entweder ihre Gefühle abzutöten oder unter dem Druck zu zerbrechen.»

 

Ich verstehe das Mitempfinden und den Aspekt der Barmherzigkeit, den John Stott hier zu diesem Denken bewegt. 

Aber die Aussagen aus Daniel 12,2 und Matthäus 25,46 sind für mich da zu eindeutig. 

  • Ausleger entgegnen hier aber, dass das Wort «ewig» nicht für immer und endlos stehen muss.
  • Ausführungen zu diesem Verständnis scheinen mir aber wie schwierige «Klimmzüge», um wie belegen zu wollen, dass ewig nicht für eine «ewige Zeitdauer», sondern nur für einen Zeitabschnitt zutreffen würde. Das ist jedoch lediglich Interpretation ohne wirklich klare Begründung vorliegen zu haben. 

 

Einzelne Argumente, die John Stott für das Argument der Auslöschung sieht:

Theologisch gesehen sind für mich die Argumente von Vertretern, welche die Auslöschung eines Menschen, einer Persönlichkeit, die in den Feuersee kommt, absolut verständliche Argumente und stehen auch nicht im Widerspruch zu dem Erlösungswerk und der Entscheidung von einem Menschen für oder gegen Christus. 

Diese Menschen leben schon in der Gottesferne und ob sie dort ewige Qualen erleiden oder mit der Zeit verbrennen, da ist eigentlich der Aspekt der Barmherzigkeit ein gutes Argument. 

Klar, es wäre einfacher und mit dem Aspekt der «Barmherzigkeit» absolut besser einzuordnen, wenn Menschen, die dann in der Gottesferne sind mit der Zeit aufhören zu existieren. 

 

Lee Strobel zitiert John Stott in Dem Himmel auf der Spur, S. 225: 

«Es wäre einfacher, die schreckliche Realität der Hölle und die universelle Herrschaft Gottes miteinander zu vereinbaren, wenn die Hölle endgültige Vernichtung bedeutet und die Gottlosen nicht länger existieren.»

 

John Stott plädiert für die «Verbrennung» mit dem Aspekt «Sprache» - Zitiert in Lee Strobel, Dem Himmel auf der Spur, S. 224:

«Im Zusammenhang mit dem endgültigen Zustand der Verdammnis werden oft Begriffe wie ´vernichten´ oder ´verderben´ benutzt. Daher wäre es seltsam, wenn von Menschen gesagt wird, dass sie vernichtet werden, diese Vernichtung jedoch nicht vollzogen wird.»

 

Zwei Schriftstellen möchte ich noch erwähnen, um deutlich zu machen, dass «Verderben» nicht automatisch «Vernichten» und eben nicht mehr zu existieren bedeutet. 

Einmal 2. Petrus 3,6: Luther formuliert: 

«…dadurch wurde damals die Welt in der Sintflut vernichtet.»

 

Dann die Schriftstelle 2.Petrus 3,6 nach Elberfelder:

«…durch welche die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging.»

 

Die Formulierungen «Vernichten» oder «Untergehen» bedeuten also nicht aufhören zu existieren. 

Die beiden Textvergleiche sagen, dass die damalige Welt zur Zeit von Noah «vernichtet» wurde, «unterging». 

  • Aber wir wissen, dass sie natürlich weiterhin existierte;
  • Für vernichtet/unterging steht im gr. Text apollymi. 
  • Im Gleichnis der verlorenen Münze in Lukas 15,9 wir dasselbe griechische Wort – apollymi – verwendet,. An dieser Stelle wird es mit «verloren» übersetzt – die Münze war verloren, obwohl sie weiterhin existierte. 

 

Dann zur zweiten Schriftstelle zur Entgegnung von dem Argument der Vernichtung, wo wir nach der deutschen Formulierung «Verderben» sofort den Rückschluss machen könnten, dass damit das Ende der Existenz ausgesagt wird:

 

Text, 2. Thess 1,9 nach Elberfelder:

«…sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke,…»

  

  • Hier sagt Paulus, dass die Gottlosen mit «ewigem Verderben» bestraft und für immer vom Herrn und seiner herrlichen Macht getrennt sein werden. 
  • Das griechische Nomen ὄλεθρος = olethros hat die Bedeutung von Verderben, Vernichtung, Untergang. Der Grundgedanke ist nicht unbedingt Vernichtung, sondern eher Verderben, eine verletzende Gewalt, die ausgeübt wird oder nicht verhindert werden kann (so die Anmerkung von
     einer Erklärung des Begriffes im Griechischen NT). 

 

Für «ewig» - also auch hier in 2. Thess 1,9-, also aionios, bedeutet «Zeit in ihrer Dauer, gehörig, beständig, bleibend; ewig, bezogen auf das ewige Leben, das nicht von der Begrenzung der Zeit betroffen ist. Aionios kennzeichnet das, was nicht vergeht.» Fazit: Ewig, Immerwährend (nach dem gr. Wörterbuch von Rudolf Kassuhlke). 

 

 

John Stott plädiert für die «Verbrennung» mit dem Aspekt «Symbolik» - Zitiert in Lee Strobel, Dem Himmel auf der Spur, S. 224:

«Um die Hölle zu beschreiben, wird oft das Bild des Feuers benutzt. Die Hauptfunktion des Feuers besteht nicht darin, Schmerzen zu verursachen, sondern zu vernichten – davon legen alle Verbrennungsöfen dieser Welt ein beredtes Zeugnis ab.

Angesichts dessen, dass die Bibel das Feuer als  ´ewig´ und   ´unauslöschlich´ bezeichnet, wäre es sehr eigenartig, wenn das, was in dieses Feuer hineingeworfen wird, sich als nicht unzerstörbar erweisen würde.»

 

Anmerkung von mir: Das ist aber menschliche Interpretation, denn nach dem Hinweis, weiter oben, aionios, kennzeichnet dieser Begriff das, was nicht vergeht!

 

 John Stott plädiert zudem für die «Verbrennung» mit dem Aspekt «Gerechtigkeit» - Zitiert in Lee Strobel, Dem Himmel auf der Spur, S. 225:

«Die biblische Gerechtigkeit erfordert, dass Gott die Menschen entsprechend ihrer Taten richtet. Das bedeutet, dass eine Strafe in einem angemessenen Verhältnis zu dem Bösen stehen müsse, das getan wurde… Wäre es nicht vollkommen unverhältnismässig, wenn Menschen für Sünden, die sie während eines begrenzten Zeitraums begangen haben, in alle Ewigkeit Qualen erleiden müssten?»

 

Anmerkung von mir. Auch das ist «Interpretation oder Annahme». Dass Gott ein Gott es Erbarmens ist, können wir der ganzen Bibel entnehmen aber Ungehorsam der Menschen und ein klares Nein gegen Gott hat auch Konsequenzen. 

  

Schlussbemerkung:

Wie schon bemerkt, kann ich die Gedanken von John Stott und den Aspekt des Erbarmens, der Barmherzigkeit verstehen. 

 

Aber:

  • Der gleiche Ort, Offb 20,10, wo auch Satan und der falsche Prophet geworfen werden, brennt «Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.»
  • Die Bibel erwähnt in Offb 20,10. 14-15 den «feurigen Pfuhl», wo Satan und der falsche Prophet und nach V. 14-15 alle, die nicht im Buch des Lebens gefunden werden in den feurigen Pfuhl geworfen werden. Und dieser brennt, laut 0ffb 20,10 «von Ewigkeit zu Ewigkeit». 

 

Mein persönlicher Standpunkt:

Lange habe ich mich gegen die Ausführungen von Jens und anderen Autoren, welche die Möglichkeit der «Vernichtung», das heisst die Lehre des Annihilationismus betonen, gesträubt. 

Dies auch, weil meine «Brille» der gerechten Strafe für Gottlose auf meiner Nase positioniert war. Ich kann beide Lehren sehen, also jene der ewigen Qual und jene von der Auslöschung. 

 

  • In der Tendenz bin ich aber bei der «ewigen Qual», nicht weil ich dies jenen Menschen wünsche, sondern weil die Exegese des Begriffes αἰώνιος= aionios (ewig, bleibend, immerwährend…)  nachmeiner Sicht eindeutig ist – denn dieses wird in Mt 25,46 als Beleg für das ewige Leben bei Gott gerne als Verheissung angenommen und im gleichen Vers steht es auch für die Verlorenheit von Menschen, die mit Gott nichts wissen wollten.
  • Weiter ist es so, dass Menschen, die in der Gottesferne in dem Feuersee sein werden, getrennt von Gott sein werden und auch dort bleiben. Ob sie dann Verbrennen, mindert die Lehre der Errettung und Erlösung allein durch Jesus Christus nicht.

 

Das Spannungsfeld bleibt aber: 

  • Es ist das Spannungsfeld, dass in Mt 25,46 die Ungerechten «ewige Pein» erben werden. Man kann aus Mt 25,46 die Bestimmung von «ewig» nicht nur für die Gerechten anwenden, sondern bei konsequenter Auslegung von Mt 25,46 gilt «ewig» auf für die Ungerechten. 
  • Die Hölle als Vernichtungsort und damit als das Ende der Existenz eines Menschen zu betrachten, bedürfte einer ausführlicheren Exegese im Zusammenhang mit der Frage, ob die Seele eines Menschen, der Gott nicht kennt oder ablehnt, endet. Dies wäre aber ein eigenes Thema, welches stark im Zusammenhang mit der biblischen Anthropologie des Menschen im Zusammenhang steht. Evtl. finde ich einmal Zeit für dieses Studium – momentan jedoch nicht.

  

Hilfreiche Literatur für weitere Vertiefung in das Thema:

  • Bibel, Verschiedene deutsche Übersetzungen
  • Daniel Siemens, Der Himmel ist anders als wir denken
  • David Hilborn (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Hölle – Biblische Leitlinien zu einem verdrängten Thema
  • Jens Kaldewey, Grosser Himmel – kleine Hölle
  • Kassuhlke Rudolf, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament Griechisch-Deutsch
  • Nestle Aland, Novum Testamentum Graece, 27. Aufl.
  • Lee Strobel, Dem Himmel auf der Spur
  • Tom Wright, Von Hoffnung überrascht – Was die Bibel zur Auferstehung und ewigem Leben sagt
  • Uwe Rechberger, Willkommen im Himmel – Was kommt nach dem Tod

 

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